Reviews
Year Of The Black Rainbow
Info
Musikrichtung:
Alternative/Prog Rock
VÖ: 09.04.2010 (Roadrunner Records) Gesamtspielzeit: 54:16 Internet: http://www.coheedandcambria.com http://www.myspace.com/coheedandcambria |
Eines der am heißesten erwartenden Platten der Alternative- und Proggemeinde aus dem Roadrunnerstall ist sicherlich das fünfte Album von Coheed and Cambria. Year of the black rainbow liegt jetzt endlich vor und soll nebenbei der vorerst der letzte Abschnitt der „Armory wars“-Saga sein - thematisch als eine Art Prolog zum Rest der schrägen Geschichte angelegt. Das Gute ist, dass man dem ganzen Sci-Fi-Kladderadatsch nicht unbedingt folgen muss, um die Musik der Band genießen zu können. Also betrachten wir Year of the black rainbow mal ganz nüchtern musikalisch.
Nach dem effektvollen Intro (logisch!) kommt mit „The broken“ gleich ein Opener nach Maß. Ein sich schlängelnder und verspielter Midtemposong mit aufpeitschendem Refrain und hymnischen Mittelteil. Mit „Guns of summer“ geht es gleich so furios weiter. Eine nervöse Gitarre und ein gegenläufiger dominanter Bass sorgen für eine aufgekratzte Atmosphäre und bilden die Basis für diesen proggigen Titel. Ähnlich fein ist auch „Here we are juggernaut“, das zu Beginn etwas befremdlich groovt, einen aber recht schnell mit einem großen, klassischem Refrain zurück ins Hier und Jetzt holt. Regelrecht sphärisch wird es bei „Far“. Wenn ein Lied auf dem Album den Stempel „Single“ verdient hat, dann dieses. Ziemlich ruhig und melodisch, stellt es einen wundervollen Ruhepol dar. Schade, dass es danach nicht mehr ganz so packend weitergeht, sonst wäre Year of the black rainbow, genauso wie sein Vorgänger, nicht nur einfach ein gutes, sondern ein großartiges Album geworden. Aber mit dem geradeaus rockenden „World of nothing“ oder dem instrumental verwinkelten „In the flame of error“ gibt es noch weitere ziemlich gute Titel.
Festzuhalten bleibt, dass Coheed and Cambria mit ihren Soundgemisch aus Alternative, Emo, klassischem und progressivem Rock mit starker Rushschlagseite immer noch eine Ausnahmestellung inne haben. Anno 2010 hat die Band sich größtenteils von ihrer überbordenden Epik verabschiedet, verzichtet auf zusammenhängende Stücke. Dafür wurde man um einiges geradliniger und auch etwas „normaler“. Das wird einige Fans sicherlich dazu verleiten, den neuesten Streich langweilig zu finden. Aber ganz so wild ist es noch lange nicht. So grandios wie auf In keeping secrets of silent earth: 3Good Apollo I'm burning star IV werden Coheed and Cambria wohl nicht mehr sein, aber gute Unterhaltung ist auch so noch geboten. Und irgendwann hängt einem auf Dauer auch das fetteste Vollwertmenü zum Halse raus. Also, warum sich auch ständig wiederholen?
Mario Karl
Trackliste
1 | One | 1:56 |
2 | The Broken | 3:55 |
3 | Guns Of Summer | 4:49 |
4 | Here We Are Juggernaut | 3:46 |
5 | Far | 4:55 |
6 | The Shattered Symphony | 4:27 |
7 | World Of Lines | 3:19 |
8 | Made Out Of Nothing | 4:41 |
9 | Pearl Of The Stars | 5:06 |
10 | In The Flame Of Error | 5:29 |
11 | When Skeletons Live | 4:19 |
12 | The Black Rainbow | 7:34 |
Besetzung
Travis Stever (Gitarre)
Michael Todd (Bass)
Chris Pennie (Schlagzeug)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |