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Diverse: VP

Caribbean Gospel, Book Three

Info Musikrichtung: Gospel / Reggae VÖ: 12.03.2010 (VP / Groove Attack) Gesamtspielzeit: 67:04

Das in Jamaika ansässige Reggae-Label VP Records hat natürlich prinzipiell eine große Affinität zum Rastafari-Glauben. Umso bemerkenswerter, dass gerade VP eine der besten und authentischten Gospel-Compilations vorlegt, die ich seit langem in den Händen gehalten habe. Denn vom Rasta-Glauben ist auf Caribbean Gospel nichts zu bemerken - außer der spirituellen Ausrichtung des Albums. Die aber bezieht sich hier eindeutig auf Jesus Christus - zum Teil mit großartigen Versionen klassischer Gospels und Spirituals.

Und man merkt wirklich allen Aufnahmen an, dass die Künstler mit Begeisterung und Seele(!) am Werk sind. Da stört dann auch weder eine Karibik-Schnulze wie „He dan be found“ von Sanchez, die wie billige Boney M klingen, noch das sehr künstliche „Precious Memories“ oder der dünne Rausschmeißer „Hear oh Lord“.

Und vor allem überwiegen die positiven Beispiele bei Weitem. Und das zum Teil sehr klassisch.
Gleich das eröffnende „Hallelujah praise the Lamb“ ist ein so großer und pathetischer Gospel-Chor, wie es überhaupt nur möglich ist. „Victory in Jesus“ ist ein Herz-Schmerz-Gospel, wie er amerikanischer nicht sein kann. Auch das sehr schön Soul-poppige „Old Time Religion“ oder das weich gesungene „On my Knees“ arbeiten sich sehr traditionell am Gospel ab.

Die besondere Stärke von Caribbean Gospel aber sind eine Reihe von Versionen, die deutliche Hinweise auf die Heimat des VP Labels geben. „Oh how I love Jesus“ ist Reggae pur. Die Revelation Brothers arbeiten sowohl mit schönen Steel Drums, wie mit einem klar aus dem Computer kommenden Rhythmus-Fundament. Und auch dem „Mighty-God Medley“ nimmt der deutliche erkennbare Rückgriff auf moderne Tontechnik nichts von seiner Fröhlichkeit. „Rock of Ages“ versprüht live aufgenommenes Samba-Temperament.

So lassen wir uns frommen Lobpreis doch gerne gefallen!

Norbert von Fransecky