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Reviews

Ferdy Doernberg

Travelling light


Info

Musikrichtung: German Americana

VÖ: 26.02.2010

(Rebellion / NMD)

Gesamtspielzeit: 73:39

Internet:

http://www.ferdydoernberg.de

Ferdy Doernberg ist kein ganz Unbekannter. Seit Jahren sorgt er hinter seinen Keyboards dafür, dass Axel Rudi Pell einen satten Power Metal-Sound im Rücken hat. Und wer ihn noch etwas besser kennt, weiß auch um seine Rolle bei den Prog-Rockern Rough Silk aus dem hannoverschen Umland. Wer dann noch die wuchtige Gestalt des großzügig tätowierten Glatzkopfs vor Augen hat - der erwartet etwas ganz anderes, als so ein Solo-Album, es sei denn er kennt einen der Vorgänger.

Auch wenn es nicht (ganz) stimmt, hat man den Eindruck, Doernberg schaltet seine Tastaturen aus, schnappt sich die Gitarre, verlässt das professionelle Studio, setzt sich irgendwo ans Lagerfeuer und erzählt aus seinem Leben, erfindet kuriose Geschichten und spielt dabei leicht verträumt auf der 6- oder 12-Saitigen. Und wenn man dann diese helle, klare, sehr jugendliche Stimme aus dem Munde des gereiften Rockers hört, passt das unpassend dazu.

Sympathisch war mir Doernberg immer schon. Aber dass der Rand-Hannoveraner sich für sein neues Album mit geschulterter Gitarre in den Schluchten Manhattans ablichten lässt, verschafft ihm bei mir, als in Hannover geborenem New York Fan, noch ein paar Plus-Punkte mehr.

Aber kommen wir zur Musik. Doernberg, von dessen Hauptbands man perfekt produzierte Musik-Edelsteine kennt, reduziert sich auf seinem Album auf das Wesentliche. Americana, Country, Songwriter geben dabei den Weg vor. Seine Stimme ist alles andere als Weltklasse. Manchmal deckt sie nicht ganz. Manchmal ist die Grenze zum reinen Sprechen zum Greifen nah. Aber da Doernberg ja am Erzählen ist, passt das fast immer hundertprozentig.
Und als Komponist hat der Keyboarder, der sich hier als Multi-Instrumentalist offenbart, ein gutes Fingerchen für Hooklines, die im Ohr hängen bleiben - sei das bei dem flotten „Shed a Tear“, dem kraftvollen „Integrity“, oder bei „May God save us from Religion“, dem Magnum Opus des Albums.
Humor beweist Doernberg bei „In Search of a catchy Chorus“, das die Akkordfolge des Songs im Text beschreibt, dem treibenden „A no-haired Hippie like me“ mit Hammer-Piano und toller Mundharmonika.
Auf das Wesentliche reduziert, bedeutet in diesem Fall übrigens keine spartansiche Ausstattung, wie - über das bereits Erwähnte hinaus - pseudo-Live Kulissen oder zirkusmusikartige Walzer-Einspielungen beweisen.

Ein tolles Album, das mit gut aufgemachten Booklet serviert wird.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Does a Dobro rust when you play it in the Rain? 0:46
2Shed a Tear 2:10
3In Search of a catchy Chorus 7:18
4E.T. phone home 7:38
5A no-haired Hippie like me 5:10
6Keep me in your Heart when I'm gone 5:30
7Along the Road 5:24
8May God save us from Religion 4:53
9Jugband 2:43
10All the Things you do 4:14
11Integrity 5:11
12What you've got 'till it's gone 6:44
13Wah-Whoopf 4:18
14Travelling light 2:06
15The Suburbs of Paradise 4:11
16Django meets the undead Scotsman / Mutants at the Shopping-Mall 5:09

Besetzung

Ferdy Doernberg (Voc, Git, Keys, Trompete, Dobro, Mandoline, Glockenspiel, Bouzouki, Akkordeon, Mundharmonika, Saz, Waschbrett, Flügelhorn, Ukelele)

Mike Terrana (Dr <2,6,8,9,11,13,16b>, Perc <5,8,16a>
Alex Wenn (Dr <3,4,10,12,14,15>, Perc <3,4,10,12,14,15>)
Curt Doernberg (Dr <5,7>)

Anke Sobek (B <2,4,6,8,9,11,12,13,15,16b>)
André Hort (B <3,4,5,7>)
Ecki Huedpohl (B <10,12,14,16b>)

Katja Krause (Back Voc <3,12,16b>)

Gäste:
Jospeh Parsosn (Duet-Voc <8>)
Sabina Classen (Growls <11>, Back Voc <11>)
Johnny Gioeli (Duet-Voc <16b>)
Michael Hankel (El. Git <11>)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger