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Wolf Maahn

Vereinigte Staaten

Info Musikrichtung: Deutsch Rock VÖ: 19.03.2010 (Libero / PIAS / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 51:25 Internet: http://www.wolfmaahn.de

Wolf Maahn ist mit seinen deutschen Texten Anfang der 80er im Zuge der Neuen Deutschen Welle hoch geschwemmt worden, ohne irgendetwas mit dieser Welle zu tun zu haben. Er gehörte eher in ein Boot mit Bap, Westernhagen, Grönemeyer, Klaus Lage und anderen Deutschrockern. Seine Alleinstellungsmerkmale waren dabei die Verwurzelung im Soul und manchmal Funk, und damit verbunden eine größere amerikanische Verortung, als sie bei der Konkurrenz zu verspüren war.
Eingebracht hat ihm das nicht übermäßig viel. Trotz einiger Hits und einem Auftritt in der WDR-Rocknacht blieb er im Verglich zu der oben genannten Konkurrenz eher ein (interessantes) Phänomen der zweiten Liga.

Das wird sich mit Vereinigte Staaten sicherlich nicht ändern. Es gibt einige schön groovende Rocker, einen gelungenen Ausflug zum Reggae („Kannst Du sehen“) und auch eine passable softe Songwriter-Nummer („210“).
Daneben gibt es einige Ausfälle, aber wenige Sachen, die dauerhaft im Ohr bleiben.

Punkten kann Maahn immer dann, wenn er auf Power setzt. „Flucht nach vorn“ hat einen tollen Rhythmus. „Unter einem großen Himmel“ und „Dein Gang“ gehen gut ab. „Süsses Glück“ ist ein packender Rocker.

Wenn Maahn aber versucht auf Gefühl zu setzen, fängt seine Stimme schlichtweg an zu jammern und extrem dünn zu wirken.
Ähnlich zwiespältig sind die Texte, die oft moralin und altbacken wirken und ihn als Provinzrocker erscheinen lassen. Der Anti-Web-Community-Song „Nonstop superflat popup Internetshow” hat dabei zumindest noch Witz, während das die Vergangenheit verklärende „Das Ding“ Maahn zum Opa stempelt, der vor sich hin murmelt, dass früher alles besser war, während er sein Kuchenstück in den Milchkaffe taucht.

Norbert von Fransecky