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Amparanoia

Enchilao

Info Musikrichtung: Latin-Lounge VÖ: 18.08.2003 (Capitol / EMI-Spanien) Gesamtspielzeit: 54:06 Internet: www.amparanoia.com

Erst einmal war Enchilao eine Enttäuschung - eine altbekannte Enttäuschung - hervorgerufen vom Cover-Motiv. Kennt ihr das auch? Ihr seid eingeladen, greift auf dem kalten Büfett nach den Pepperonis und freut euch schon auf das scharfe Ziehen in der Nase. Und dann beißt ihr in pikant eingelegte milde Pepperoni - eher süßlich und ohne jede Schärfe. So meine erste Reaktion auf Amparanoia.

Während es mir bislang nie gelungen ist, mich mit pikanten Pepperonis anzufreunden, sieht das bei den Spaniern anders aus. Mit anderen Hörerwartungen an den 14-Tracker herangegangen beginnt man das entspannte Latino-Gebräu mehr und mehr zu lieben. Von Minute zu Minute schwingt man entspannter in den Hüften mit. Das ideale Mittel die Wintersteife aus den Knochen zu vertreiben.

Das Teil kommt im Digi-Pack mit allen Texten - in spanisch. Das hilft nicht viel weiter, aber Track 7 und der CCCP-Trainingsanzug, den das Covergirl auf der Backside trägt, deuten an, dass es in den Texten nicht ganz so entspannt zu Werke geht, wie in den sanft dahin gleitenden Melodien, die irgendwo zwischen spanischer Folklore und internationaler Lounge-Musik anzusiedeln sind.

Das mit der spanischen Folklore behaupte ich mal so, ohne davon auch nur ein Pfund Ahnung zu haben. Aber wo sollen die Melodien auf einer solchen CD sonst her kommen? Vielleicht (siehe Trainingsanzug) Russland(?): Denn “Don't leave me now“ beinhaltet Balalaika-artige Klänge. Oder USA(?): “Pregonando: War is not the Solution“ groovt zwischen Funk und House. Jamaika(?) (13), dem Balkan (14)??

Norbert von Fransecky