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Shit And Shine

229 2299: Girls against shit

Info Musikrichtung: Destructo-Noise VÖ: 02.04.2010 (Riot Season/Cargo) Gesamtspielzeit: 79:19 Internet: http://www.myspace.com/shitandshine

Shit And Shine ist weniger eine Band, als das Soloprojekt von TODD's Craig Clouse. Und wer meint, die britische Rasselbande hätte in Sachen Lärm schon alles gesagt, sollte sich mal 229 2299: Girls against shit zu Gemüte führen und er wird schnell eines besseren belehrt. Denn was hier geboten wird, ist sehr weit jenseits von Gut und Böse! Man möchte gar nicht die Gesichter der beiden Mädchen des Innencovers sehen, die wie hypnotisiert vor dem Orange-Verstärkerturm stehen, während der Shit And Shine-Sound dort durchgeblasen wird ...

Laut Labelangabe könnte diese Platte der Soundtrack zum Sommer sein. Ja, wenn der Sommer voller Kettensägenmassaker und Bombenabwürfe wäre, würde das mit Sicherheit hinhauen. Der destruktive Lärm von Shit And Shine ist soweit draußen von allem und stellenweise derart krass, dass er sogar als Untermalung zu den ekligsten Szenen der Saw-Reihe zu extrem wäre. Dabei sind die gebotenen Lärmsoundscapes sogar relativ abwechslungsreich, wenn man einmal hinter das Klangmassiv blickt. Denn dadurch, dass sämtlich Regler bis auf 11 gedreht wurden, kommt erst einmal fast nur ein unidentifizierbares und extrem übersteuertes Rauschen aus den Boxen. Hier mal ein bisschen minimale Elektrosounds, dort metallisch donnerndes, verschleppte Beats mit noisigen Flächen oder einfach überlange Ein-Riff-Boliden, gäbe es ansonsten zu finden. Letztere sind sogar am angenehmsten und entwickeln in ihrer Monotonie ihre ganz eigene Intensität.

229 2299: Girls against shit am Stück zu hören kann gefährlich sein, wenn einem seine psychische Gesundheit lieb ist (glaubt nicht, ich hätte es nicht probiert!). Wer aber mal wirklich seine Grenzen ausloten möchte, generell masochistisch veranlagt ist oder schon immer einen richtigen Belastungstest für seine Lautsprecher haben wollte, ist beim neuesten Langdreher von Shit And Shine bestens aufgehoben!

Mario Karl