Reviews
The World stops turning
Info
Musikrichtung:
Alternativrock
VÖ: 12.03.2010 (Antstreet/New Music Distribution) Gesamtspielzeit: 44:15 Internet: http://www.samarah.de |
Aus dem schönen und beschaulichen Saarland stammen Marcel Staub, Sven Siersdorfer Michael Grandjean, die seit 2006 die Band Samarah bilden. Bereits 2007 erschien ihr Debut Leaving the Underground; dieses gibt es mittlerweile sogar zum kostenlosen download! Ich gebe zu: Das Pressephoto, das die Jungs auf ihre myspace-Seite gestellt haben, wirkt nicht besonders vielversprechend, eher unfreiwillig komisch (einfach mal ansehen), ... nun gut, ein schlechtes Photo sagt ja man noch gar nichts über die Qualität der Musik, stürzen wir uns also auf das neue, zweite Album The World stops turning:
Nach einem schlichten, aber wirkunsgvollen "Intro", das aber keine wirkliche Einleitung darstellt, beginnen Samarah ihr Album mit "Falling": düster angehauchter Alternativ, zurückhaltend mit Melodien, dafür eben der Versuch, Härte und Aggressivität über double bass und Gitarren aufzubauen. Darüber legen sich die klaren vocals von Sänger Marcel Staub - haben wir das alles nicht schon mehr als ein dutzend Mal irgendwo gehört?! Samarah spielen einen Allerweltsalternativ, das ändert sich auch bei "Into this World" nicht, auch wenn dieses Stück eigentlich ordentlich dramatisch beginnt; leider kann der Refrain dieses Versprechen nicht halten.
Ähnlich gelungene, wenn auch nur kleine Ansätze, finden sich direkt im folgenden "The World stops turning", das düster-poppig und ansprechend beginnt, nur um bald wieder in den selben Einheitsbrei zu fallen.
Weitere Ansätze sind die gelegentlichen uptempo-Ausflüge ("The Chosen", "Murder City", "Parasite"), und auch der Gesang von Marcel Staub ist wirklich ordentlich - leider fehlen Ideen! Davon zeugen auch die Interludien "Made by Machines" und "Interlude", die unverbunden zum Rest des Albums stehen, ebenso wie das abschließende "The Storm is over", bei dem sich Samarah fast 6 Minuten lang Mühe geben, einen langsamen Song dramatisch zu gestalten - vergeblich übrigens!
Die größte Sünde auf The World stops turning ist allerdings Samarahs Interpretation von "Whiskey in the Jar" im "Alternativ"-Style - das kann man auf de Bühne machen, auf einem Studioalbum ist das großer Blödsinn! Auch allgemein scheint es mir eher so zu sein, als wären Samarah eher eine Live- als eine Studioband: Ihre Art, sich auf einem überlaufenen Markt positionieren zu wollen, ist einfach zu gewöhnlich; live können die Jungs sicherlich eine Menge aus ihrer Musik und ihrem Publikum rausholen, im Studio überzeugt das ganz und gar nicht...
Whiskey in the Jar
Andreas Matena
Trackliste
1 | Intro | 1:19 |
2 | Falling | 3:51 |
3 | Into this World | 3:34 |
4 | The World stops turning | 3:56 |
5 | The Chosen | 4:37 |
6 | Made by Machines | 0:50 |
7 | Fire in your Eyes | 3:38 |
8 | Murder City | 4:08 |
9 | Whiskey in the Jar | 3:49 |
10 | Never be the same | 4:13 |
11 | Interlude | 1:02 |
12 | Parasite | 3:21 |
13 | The Storm is over | 5:57 |
Besetzung
Sven Siersdorfer: drums
Michael Grandjean: bass
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |