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Glorytellers

Atone

Info Musikrichtung: Americana, Singer/Songwriter, Indie VÖ: 09.04.2010 (Southern Records/Soulfood) Gesamtspielzeit: 34:52 Internet: http://www.geofffarina.com http://www.myspace.com/glorytellers

Das vor zwei Jahren veröffentlichte Debüt von Geoff Farinas (Karate, Secret Stars) neuer Spielwiese Glorytellers war rückblickend gesehen ein zwar unauffälliges, dafür auch ziemlich nettes Kleinod. Es klang zeitlos, dafür aber auch ziemlich rustikal. Letzteres trifft für das Zweitwerk Atone nur noch bedingt zu. Dieses klingt ein Stückchen schwungvoller und auch klanglich „moderner“, aber nicht ohne den Charme, welchen bereits der Erstling ausgezeichnet hat.

Glorytellers, das ist schubladenfreier Softrock, Indiesound im Singer-Songwriter- und Americana-Gewand, der gleichzeitig entspannt dahin gleitend und intim klingt. Manchmal auch recht beschwingt, aber nie aufgeregt. Eher wird das Schlagzeug sanft gestreichelt, anstatt auf es eingeprügelt, zur Akustischen wird die Leadgitarre klar mit den Fingern gezupft. Dazu erzählt Geoff Farina seine kleinen Geschichten und die Seele hellt sich auf, selbst wenn es musikalisch auch mal etwas nachdenklicher wird wie bei „Fours“ oder beim wirklich schönen Abschluss „Coldest war“.

Gerade die verspielten und stellenweise hüpfenden Gitarrenmelodien sind es, welche für die sehr angenehme Atmosphäre sorgen. So amerikanisch der Sound auch klingt, in dem man beim genauen Hinhören auch Spuren von Folk und Bluegrass finden kann (z.B. „Concaves“, „Softly as she sings“), in klassischer Rockbandbesetzung könnte ein Lied wie „Just what I was thinking“ auch von Briten wie The Smiths sein. Vor zehn oder fünfzehn Jahren hätte man aus den Glorytellers-Songs vielleicht ein griffiges Indierock-Album gezimmert.

Aber so haben wir es hier mit einem charmanten und unaufgeregtem Album zu tun, welches sich galant einer genauen Kategorisierung entzieht. Es ist halt einfach schöne Musik, gespielt mit gezupftem Stahl, einer Hinterhofmundharmonika und dazugehöriger Perkussion. Geheimtipp!

Mario Karl