Reviews
Louder than Hell
Info
Musikrichtung:
Metal
VÖ: (BroFus Records / Eigenvertrieb) Gesamtspielzeit: 54:27 Internet: www.spittinjonah.com |
Auch wenn Louder than Hell eine relativ aktuelle Scheibe ist und kein Re-Release, mutet sie beim Hören sowohl was Stil wie Produktion anbelangt recht nostalgisch an. Das Line up wurde 1997 vervollständig, indem man einen Bassmann suchte, der sich stark am Stil von Steve Harris orientieren sollte. Also, keine Frage, Spittin Jonah wandeln in den Fußstapfen der NWoBHM - und das tun sie sehr überzeugend. “Proclamation“ schießt in dieser Hinsicht den Vogel ab. Ich glaube, selbst beinharte Maiden-Fans würden sich täuschen lassen, wenn der Song als Bonus-Track auf einer neuen Ausgabe von The Number of the Beast erscheinen würde.
In der Bezugnahme auf die NWoBHM gehen die Texaner, Heimathafen Dallas, allerdings nicht auf. Auch vor der eigenen Haustür wird gekehrt. In den ersten Tracks könnte der kreative Musikhistoriker bei einem Blindtest möglicherweise ein verloren gegangenes Bindeglied zwischen der NWoBHM und ersten Gehversuchen des Bay Area Thrashs vermuten, vielleicht eine Prä-Megadeth-Formation.
Der CD-Titel ist übrigens wörtlich gemeint. Spittin Jonah sind bewusste Christen und verstehen ihre Präsenz vor allem an „weltlichen“ Orten durchaus als biblischen Auftrag, das Wort Gottes nicht nur in der Kirche, sondern eben gerade dort zu verkünden, wo es nicht gehört wird. Allerdings sehen sie sich nicht als Bibelwerfer (eine kleine Boshaftigkeit in Richtung Stryper), die andere in eine religiöse Richtung zwingen wollen. “Wir glauben, dass jeder das verdammte Recht hat, einen Weg zu wählen, der direkt in die Hölle führt, wenn er das will,“ machen sie deutlich. Ebenso überzeugt sind sie aber, “dass es einen besseren Weg gibt - durch Jesus Christus“. Davon erzählen sie in ihren Texten. Die Entscheidung liegt bei jedem selber.
Ob die Tatsache, dass die Texte nicht im Booklet aufgeführt sind, dieser Zurückhaltung im missionarischen Anspruch entspricht, oder schlicht Kostengründe hat, sei mal dahin gestellt.
Metal-Traditionalisten sollten Spittin Jonah antesten.
Trackliste
1 | Fight the Flesh | 4:44 |
2 | Too weak | 4:09 |
3 | Enemy | 4:06 |
4 | In Disguise | 4:48 |
5 | Judgement | 3:58 |
6 | Son of Dust | 4:07 |
7 | Washed away | 2:10 |
8 | Real Deal | 3:08 |
9 | The Victory | 4:02 |
10 | Proclamation | 5:38 |
11 | Lying | 3:28 |
12 | Time and again | 4:20 |
13 | Set me free | 5:12 |
Besetzung
Matt Eaton (Git)
James Young (B)
Mike Rich (Dr)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |