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Reviews

Doro

Calling the Wild


Info

Musikrichtung: Hard Rock

VÖ: 22.01.2010 (2000)

(Steamhammer / SPV)

Gesamtspielzeit: 90:30

Diese Neu-Veröffentlichung von Calling the Wild lässt mich zum x-ten Mal fragen, was die deutsche Metal-Szene bei der kleinen Rock-Lady so in Erregung versetzt. Es muss wohl das sein, was sie in ihrem knappen Ledermieder zusammenschnürt. Denn an der Musik allein kann es nicht liegen. Die einzige Alternative wäre die nostalgische Erinnerung an das erste weibliche Wesen, dem es gelungen ist in der deutschen Metal-Szene ernst zu nehmende Duftmarken zu setzen.

Auf Calling the Wild hören wir überwiegend recht biederen Hard Rock und Metal, der teilweise nett und teilweise erträglich ist. Wirklich Power findet sich so gut wie nicht. Positivstes Beispiel ist da noch „Now or never“ mit einem in diesem Zusammenhang satirisch gut passenden Untertitel.

Bei jeder anderen Band würde ich den Tipp geben, den Sänger auszutauschen. Das ist bei Doro nun etwas schwierig. Aber gleich beim Opener erhebt sich eine zu dünne, schrillende Stimme über einen intransparenten Sound, die jedes Mal erleichtert aufatmen lässt, wenn die Gitarre ein Solo bekommt. Dann wird Doro urplötzlich wirklich Metal.
Eigentlich kommt Doro Pesch nur zwei Mal wirklich positiv zum glänzen. Da wäre zum einen die etwas düstere Ballade „Alone again“, die ihre Stimme dunkler und dadurch wesentlich kräftiger klingen lässt.
„Ich will alles“ zwingt sie dagegen nicht zum Vortäuschen von Kraft. Das Stück hat als solider Deutsch-Pop allerdings noch weniger Rock- oder gar Metal-Credibility, als das verhunzte Billy Idol-Cover „White Wedding“.

Die Bonus-CD des Re-Releases versöhnt mit zwei Stücken, die dem Metal zumindest nah kommen. Aber bereits die gestelzte Power-Ballade „Rip me apart“ überschreitet die Fähigkeiten nicht zuletzt bei dem Versuch Gefühl zu zeigen.

Danach langweilt die Bonus-CD mit x sich minimal unterscheidenden Versionen des bereits auf der Original-CD enthaltenen „Burn it up“.

Wem ich das Teil empfehlen würde?
Vielleicht Metal-Fans, denen die Scorpions in den 90ern zu hart geworden sind.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1 Kiss me like a Cobra (3:18)
2 Dedication (I give my Blood) (3:45)
3 Burn it up (2:45)
4 Give me a Reason (4:19)
5 Who you love (3:51)
6 Scarred (4:39)
7 Ich will alles (2:26)
8 White Wedding (4:37)
9 I wanna live (2;42)
10 Love me forever (5:15)
11 Fuel (3:50)
12 Constant Danger (3:39)
13 Black Rose (3:43)
14 Now or never (Hope in the darkest Hour) (3:51)
15 Danke (2:57)

Bonus CD
1 Alone again (4:20)
2 I want more (2:25)
3 Rip me apart (3:42)
4 I adore you (3:22)
5 Burn it up (Thunder Mix) (3:03)
6 Burn it up (Lightning Mix) (3:03)
7 Burn it up (Burning Mix) (3:14)
8 Burn it up (Burning hot Mix) (3:19)
9 Burn it up (Lightning strikes again Mix) (2:41)
10 Ich will alles (Acoustic) (1:48)
11 Burn it up (Acoustic) (3:42)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger