Reviews
You will bleed
Info
Musikrichtung:
Black Metal
VÖ: 06.11.2010 (Cruz del Sur) Gesamtspielzeit: 39:30 Internet: http://www.handfulofhate.com |
Bereits fünf Alben hat die italienische Black Metal-Combo Handful of Hate seit dem Gründungsjahr 1993 veröffentlicht, auch wenn ich gerade zum ersten Mal von ihr höre, und bereits die Plattencover der letzten Alben machen durchaus Lust auf die Band, denn diese bewegen sich im Spannungsfeld von Marduk und Limbonic Art. Zusätzlich noch die Präsentation des Bandshirts durch eine junge Dame, die ansonsten nur Spitze trägt... Dieselbe Dame, die sich auch nahezu nackt und blutverschmiert auf der Innenseite des Booklets befindet?
1993 ist auch das Gründungsjahr von Bands wie Dark Funeral, Limbonic Art und Melechesh, sowie das Jahr der VÖ von Alben wie Under a Funeral Moon, Pure Holocaust, Dark Medieval Times, also durchaus ein guter, schwarzmetallischer Jahrgang.
Damit aber zurück zum fünften Opus der Schwarzmetaller mit dem Titel You will bleed. Da Handful Of Hate mithin zu den älteren Bands in der Szene gehören, wird man sich mit der Benennung von Vorbildern eher zurückhalten; wenn man solche aber benennen wollte, dann müßte man mit großer Sicherheit neben den älteren Marduk auch Belphegor anführen. Was das heißen soll dürfte klar sein: Keine Gefangenen, keine Gnade, brutale, schnelle Riffs, intelligente, minimalistische und dezente Melodien.
Nur kurz ist das Intro zu "You will bleed", danach beginnt eine gekonnte Hochgeschwindigkeitsattacke, die das gesamte Album über nur selten einmal nachlässt. Gekonnt variieren Handful Of Hate dabei ihren Sound, und lockern ihn gelegentlich über kurze Einspieler wie in "The Pest´Son" auf. "Atmosphäre" wäre dabei aber sicherlich zu hoch gegriffen. Um so mehr überrascht dann die Mitte des Albums mit Songswie "I gave you Scars" und auch "Earthly and crawling", die sich über weite Passagen im midtempo bewegt und mit einem fast hymnischen Gitarrensound aufwarten können und einfach mitreißen, ohne die Brutalität des schnelleren Anfangs abzulegen. Richtig fies wird dann "The March of Hate", das sich so richtig in die Gehörgänge hineinfräst und eine mitreißende Struktur hat, so dass man sogar dazu bangen möchte. Vielleicht fehlt dem Song auf die ganze Länge hin ein wenig die Abwechslung, aber mit "Between Pain and Perdition", der Song bringt dann die schnelleren Passagen endlich wieder zur Geltung, bevor das abschließende "Extremism made Fire - Cholera" wieder den Bogen zum Beginn schlägt.
You will bleed von Handful Of Hate - man kanns old school Black Metal nennen, in jedem Fall ist das fieser, roher und dunkelster Black Metal von einer Band, die diesen hervorragend präsentiert und dabei eine gute Mischung aus rasend-schnellen und midtempo-Passagen schafft. Handful Of Hate bauen keine "atmospheric"-Elemente ein, und haben das auch nicht nötig, auch ohne diese wird You will bleed zu einem abwechslungsreichen Album, und das ist in diesen Gefilden sicherlich nicht selbstverständlich.
Andreas Matena
Trackliste
1 | You will bleed | 4:59 |
2 | The Pest´Son | 5:30 |
3 | Bliss between Thorns | 3:46 |
4 | I gave you Scars | 5:25 |
5 | Earthly and crawling | 3:56 |
6 | The March of Hate | 4:20 |
7 | Between Pain and Perdition | 4:21 |
8 | The Fault o exist | 3:06 |
9 | Extremism made Fire - Cholera | 4:07 |
Besetzung
Deimos: guitar
Nicholas: bass
Andrea Bianchi: drums
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |