Reviews

Tim Mc Millan

2.13

Info Musikrichtung: Pop Rock VÖ: 22.01.2010 (T3 Records / Alive) Gesamtspielzeit: 42:15 Internet: http://www.myspace.com/timmcmillanguitar

2.13 ist das Debüt des aus Melbourne stammenden Tim Mc Millan. Er selbst nennt seine Musik Goblincore und beschreibt es als Mischung aus Swamp Folk und Acoustic Viking Metal. Was uns auch immer der Künstler mit der schönen, immer leicht gehaucht klingenden Stimme damit sagen möchte, 2.13 ist ein wunderschön geratenes Akustik Independent oder meinetwegen auch Alternative Rock Album geworden.
Zusätzlich verarbeitet er in seinen meist etwas mystisch klingenden Songs jede Menge Folk.

Das düstere und trotzdem verspielt wirkende Coverartwork führt ein wenig in die Irre. Die Songs haben zwar oftmals ruhige und auch dunkle Züge in sich, strahlen aber ob des wundervollen Gitarrenspiels ebenso eine Menge Freude aus. Wunderbar wird das zum Beispiel in „Wilbur Song“, in dem sich diese beiden Facetten des Albums begegnen und abwechseln. Man könnte manchmal auch an akustischen Progresiverock denken, die Gitarrenpassagen in der Mitte von „Close“ erinnern mich an Yes ebenso wie an Genesis und münden doch wieder in diesem Alternativefolk.

Das songmaterial ist durchweg stark, führend ist immer das Spiel der akustischen Gitarre, das zwischen fragilen, perlenden gezupften Melodien und kraftvoll gespielten Akkorden wechselt.
Dazu die schon erwähnte angenehme und feine stimme, so werden die Songs abgerundet.

Trotz der sparsamen Instrumentierung zumeist aus akustischen Gitarren und Perkussion sind die Songs reich arrangiert. Der Ideenreichtum, mit dem hier oftmals die Gitarre eingesetzt wird, ist ein weiterer bemerkenswerter Aspekt einer rundum gelungenen Scheibe, die genau in die jetzige kalte Jahreszeit passt, entweder zum Genuss unter Kopfhöhrer beim Entspannen auf der Couch oder noch besser mit dem Rücken am warmen Ofen sitzend, während man in die weiße Winterlandschaft schaut.
Ein Album, das einfach nur das Prädikat schön verdient.

Wolfgang Kabsch