Reviews

Suicidal Tendencies

Lights, Camera, Revolution / Still cyco after all these Years

Info Musikrichtung: Hardcore VÖ: 22.08.2008 (1990/93) (Steamhammer / SPV) Gesamtspielzeit: 80:31

Im Grunde ist diese Review ein Sprung zurück. In der vergangenen Ausgabe haben wir das 92er Album The Art of Rebellion besprochen. Das Doppelalbum Lights, Camera, Revolution / Still cyco after all these Years schlägt eine Klammer darum. Lights, Camera, Revolution wurde 1990 veröffentlicht; Still cyco after all these Years erst 93, obwohl es bereits während der Recording Sessions zu Lights, Camera, Revolution eingespielt wurde.

Dass man beide Alben dennoch nicht einfach auf einen Punkt bringen kann, zeigt bereits ein kurzer Blick auf die Spielzeiten der einzelnen Titel. Die sind beim zweiten Silberling deutlich kürzer. Während sich Lights, Camera, Revolution mühsam und halbaggressiv auf den Thrash-Spuren der vorhergehenden Alben bewegt, pflegt Still cyco after all these Years die Punk-Wurzeln, kommt damit deutlich besser und wird damit zum Besten der bisher besprochenen Alben von Suicidal Tendencies.

Auf dem ersten Album lässt sich vor allem die recht fröhliche Power Nummer „Disco's out, Murder's in“ positiv herausheben, was aber viel mit dem maximal mittelprächtigen Umfeld zu tun hat.
Der zweite Silberling ist spontaner, aggressiver und eingängiger, leidet aber - wie die Suicidal Tendencies fast durchgehend - ein wenig unter der manchmal etwas überforderten Stimme.

Eigentlich müsste man diese Doublette, die sich mit Lights, Camera, Revolution mindestens auf dem Niveau der Vorgänger und mit Still cyco after all these Years erheblich darüber befindet, deutlicher von den bisher besprochenen Alben absetzen.
14 Punkte wären aber deutlich überbewertet. Ich muss also schamhaft eingestehen, dass ich in den vorhergehenden Ausgaben dem vorgegeben Ruhm der Band mit zu hohen Punktzahlen auf den Leim gegangen bin.

Norbert von Fransecky