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Operation: Mindcrime
Info
Musikrichtung:
Heavy Metal
VÖ: 26.05.1988 (EMI) Gesamtspielzeit: 58:49 Internet: http://www.queensryche.com |
Unsere Geschichte beginnt eigentlich ganz harmlos, denn eines Tages entdeckte ich Jungspund in einem Kaufhaus-Wühltisch das Empire-Album von den mir zu meiner Schande nur vom Hörensagen bekannten Queensryche und da das Teil nur ein paar wenige Währungseinheiten der guten alten D-Mark kosten sollte bzw. ich schon einiges Gutes darüber gehört hatte, lies ich mir diese Chance natürlich nicht entgehen und lies die Scheibe in meinen Besitz übergehen. Nach einigen Druchläufen in der heimischen Hifi-Anlage musste ich feststellen, dass diese CD wirklich ihr Geld wert war und so dauerte es auch nicht lange bis ich mir ein weiteres Werk der Amis namens Operation: Mindcrime zulegte und schon war es um mich geschehen.
Kein Wunder, dass dieses Werk völlig zurecht von den meisten Kritikern als Bestes Konzeptalbum aller Zeiten tituliert wird. Denn wer schon einmal in den vollständigen Genuss dieser Scheibe gekommen ist, wird sicherlich wissen, was ich meine, wenn ich sage, dass man Operation: Mindcrime am ehesten mit einem hochspannenden, düsteren Kinofilm vergleichen kann. Der unsichtbare Faden, der die an sich schon stimmigen Songs zusammenhält, wird durch einige gelungene Zwischensequenzen noch gestärkt und treibt die Atmosphäre geschickt in himmlische Regionen. Der Clou des Longplayer ist allerdings, dass auf Operation: Mindcrime, im Gegensatz zu den meisten anderen Konzeptwerken, sämtliche Titel Hitqualitäten aufweisen und auch ohne Probleme für sich alleine stehen können, ohne ihre Fazination zu verlieren.
Tracks wie die Hymne "Revolution Calling", der Ohrwurm "I Don`t Believe In Love" oder der krönende Abschluss "Eyes Of A Stranger" begegnen mir immer noch regelmässig in akkustischer Weise in den Metaldiscos Deutschlands und den wenigen Menschen, die mit dem Namen Queensryche nichts anfangen können, würde es niemals auffallen, dass die genannten Tracks schon über 15 Jahre auf dem Buckel haben. Was beweist, dass die Band aus Seattle ihrer Zeit damals um einiges vorraus war.
Nach Operation: Mindcrime wollte ich natürlich alle Queensryche-Werke mein Eigen nennen und erwarb eine CD nach der anderen, die die Band aus Seattle nach diesem Geniestreich veröffentlichte, doch meine Hoffnungen wurden leider jedesmal bitter enttäuscht, denn nicht ein Album kam qualitativ auch nur entfernt an das 1988er Opus heran. Kann eine Band in ihrer Karriere wirklich nur einen guten (Empire) plus einen göttlichen (Operation: Mindcrime) Longplayer veröffentlichen und sonst nur Zeugs, über das es sich eigentlich nicht zu reden lohnt ?!? Anscheinend schon und davon zehren Geoff Tate und Co. heute noch immer, was aber eigentlich legitim ist, denn ohne "Bett im Kornfeld" (und dies ist noch eine Coverversion) gäbe es z.B. auch keinen König von Mallorca mehr. Schade.
Manuel Liebler
Trackliste
1 | I Remember Now (Intro) | 1:17 |
2 | Anarchy-X (Intro II) | 1:27 |
3 | Revolution Calling | 4:27 |
4 | Operation Mindcrime | 4:43 |
5 | Speak | 3:42 |
6 | Spreading The Disease | 4:07 |
7 | The Mission | 5:46 |
8 | Suite Sister Mary | 10:41 |
9 | The Needle Lies | 3:08 |
10 | Electric Requiem (instr.) | 1:22 |
11 | Breaking The Silence | 4:34 |
12 | I Don`t Believe In Love | 4:23 |
13 | Waiting For 22 (instr.) | 1:05 |
14 | My Empty Room (instr.) | 1:28 |
15 | Eyes Of A Stranger | 6:39 |
Besetzung
Chris DeGarmo, git
Michael Wilton, git
Eddie Jackson, bass
Scott Rockenfield, drums
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |