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Staff Benda Bilili

Très très fort

Info Musikrichtung: African Soul Funk VÖ: 06.03.2009 (Crammed Discs / Indigo) Gesamtspielzeit: 58:47 Internet: http://www.myspace.com/staffbendabilili

Très très fort ist ein Album, das erkennbar afrikanisch - und nicht nur afrikanisch geprägt - ist, sondern umgekehrt Afrikaner zu Gehör bringt, die von anglo-amerikanischen und Reggae-Sounds infiziert sind.
Die Afrika-Experten werden da sicher noch mehr Parallelen finden. Ich höre immer mal wieder Mory Kanté („Moto Moindo“) heraus, gelegentlich auch Santana („Moziki“), mal Latino-Sounds („Sala mosala“), dann wieder Calypso („Tonkara“).
Die deutlich afrikanische Identität rührt sicher von der starken Dominanz der Percussion-Instrumente und des Gesangs her.

Staff Benda Bilili gewinnt seine Faszination - Das sollte man ehrlicher Weise zugeben - aber nicht in erster Linie durch das Hören der CD.

Solche oder ähnliche Bands sind zumindest in den Großstädten des schwarzen Kontinents schon lange keine Seltenheit mehr. Was Staff Benda Bilili besonderes macht, ist in den Bildern der CD und im Booklet zu erfahren - und auch in den vier Video-Clips, die Vorarbeiten zu einem Film über die Band sind.
Die Musiker der Band, oder des Projekts, leben im Umfeld des Zoologischen Gartens von Kinshasa unter freiem Himmel und sind durch ihre gemeinsame Krankheit verbunden. Die Polio-Erkrankung fesselt sie an den Rollstuhl, bzw. an selbstgebaute Fahrrad-Trikes, mit denen sie sich durch das Chaos einer afrikanischen Großstadt bewegen.
Und Staff Benda Bilili haben es nicht nur geschafft sich ein selbständiges Leben in einem alles andere als behindertengerechten Umfeld zu erkämpfen. Die 18 bis 55 jährigen Musiker schlagen sich auch noch mit einer derartigen Professionalität als Straßenmusikanten durchs Leben, das sie mittlerweile gelegentlich die Trikes mit dem Flugzeug vertauschen müssen, um ihre Musik u.a. auch in deutschen Clubs zu spielen.

Norbert von Fransecky