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Reviews

Astrosoniq

Quadrant


Info

Musikrichtung: Stoner/Psychedelic/Hard Rock

VÖ: 22.01.2010

(Exile on Mainstream Records)

Gesamtspielzeit: 57:30

Internet:

http://www.astrosoniq.com
http://www.myspace.com/astrosoniq

Wow, das nenne ich mal wieder eine richtige gute Platte mit feinster zeitloser Rockmusik! Und zwar Rock ganz groß geschrieben: R - O - C - K. Das und nichts anderes ist Quadrant, das neueste Album der Holländer Astrosoniq, welches erstmals unter den Fittichen des feinen brandenburgischen Labels Exile on Mainstream erscheint. Die klangliche Ursuppe der Band ist leicht auszumachen. Black Sabbath, Blue Cheer, Thin Lizzy und mit Sicherheit auch die Spacerocker Hawkwind standen für den Hard Psychedelic Stoner Rock Pate. Wenn Astrosoniq loslegen, knallen sie einem kantige Riffs um die Ohren und das Schlagzeug gibt einen kräftigen Punch um besten. Dazu gesellt sich eine warme und Whiskey getränkte Stimme, sowie ein bisschen Weltraum-/Psychfeeling. Verpackt wird das ganze in griffige Songs mit zahlreichen Hooklines, die einen schnell in den Bann ziehen.

Während Astrosoniq es bei „Faustian bargain“ noch ein wenig gemächlicher angehen lassen und sich langsam warmgrooven, folgt mit „Cloud of decay“ gleich ein erster richtig garstiger Rocker, der genauso wie „Bored“ und „Play it straight“ zeigt, dass die Band in härteren Zeiten auch nicht vor dunkleren Tönen zurückschreckt. Das genaue Gegenteil hiervon ist das lässige und schweinecoole „Bloom“, das mit entspannten Pedalsteel-Sounds ein wenig Country- und Classic Rock-Hochgefühl verbreitet. Überhaupt Classic Rock: selten bekommt man eine Platte zu hören, die so selbstverständlich traditionelle Sounds in die Neuzeit transferiert, ohne gleichzeitig gezwungen retro zu klingen. Das haben zum letzten Mal die Iren The Answer geschafft, deren Sänger Ian McCormack ein ähnliches Timbre in der Stimme hat wie hier Fred van Bergen.

Dass Astrosoniq auf ihrem neuesten Album in Experimentierlaune waren, beweist nicht nur „Lured“, bei dem anfangs Synthie- anstatt Gitarrenriffs den Ton angeben, sondern besonders auch „Zero“. Eine Art Mashup-Song, den die Band zusammen mit den Kollegen Zeus aufgenommen haben. Während Astrosoniq auf dem rechten Tonkanal zu hören sind, rocken Zeus auf dem linken. Spielt man dabei ein wenig am Balance-Regler herum ergibt sich jeweils ein anderes Hörerlebnis. Den Vogel schießt die Band allerdings so richtig mit der viertelstündigen Weltraumoper „As soon as they got airborne“ ab, bei dem man sich fast selbst in der Kanzel eines einsam umherziehenden Weltraumfrachters sieht. Dieser überlange Titel, der mal sanft vor sich hinköchelt und dann wieder richtig Gas gibt, schafft dabei grandios den Spagat zwischen Psychedelic- und groovigem Hard Rock, mit tollen Gitarrensounds, Orgeltönen und starkem Gesang.

Wie man es dreht und wendet, an Quadrant führt als Rockfan so schnell kein Weg vorbei. Das Album bringt Hörer der Klassiker genauso an einen Tisch wie von aktuellen Stonern der Marke Queens of the Stone Age und Fu Manchu oder Retrorock-Hipstern á la The Answer und Wolfmother. Astrosoniq sind einfach cool, auch ohne Flammenhemden, getunten US-Kisten oder barbusigen Schönheiten auf dem Plattencover. Lieber überzeugt man mit geilen Songs, grandioser Musikalität, jeder Menge Gefühl und warmer, natürlicher Klangkulisse. Schon jetzt ein großes Highlight des noch jungen Rockjahrs 2010!



Mario Karl

Trackliste

1Faustian bargain5:42
2Cloud of decay4:02
3As soon as they got airborne14:25
4Play it straight5:34
5Lured4:24
6Bloom6:33
7Zero5:10
8Downfall lover4:43
9Bored3:06
10Sin3:51

Besetzung

Marcel van de Vondervoort (Drums, Spacesounds)
Ron van Herpen (Guitars)
RJ Gruijthuijzen (Bass, Vox)
Fred van Bergen (Vox)
Teun van der Velden (Keyboards, Spacesounds)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger