Reviews
S/T
Info
Musikrichtung:
Neo Psych / Neo Folk
VÖ: 12.12.2009 (The Lollipoppe Shoppe) Gesamtspielzeit: 38:52 Internet: http://www.shipofara.com/ |
Das Bandprojekt Ship of Ara besteht aus zwei alten Recken aus der Psychedelikszene der späten Achtzieger. Mit den acht Stücken des selbst benannten Debüts liefert Ship of Ara ein kleines Meisterwerk der Neo Psychedelia ab.
“Dead Sailors Deream“überzeugt mit seinen perlenden Gitarren, dem schwebenden und quietschenden Akkordeon und den quietschenden Gitarren im Mitteteil. Hier vermischt sich Neo Folk perfekt mit Neopsychedelia und die angenehme Stimme brummt dazu. Das getragene “Ice Age Blues“ besteht nur aus akustischer Gitarre, langsamen Schlagwerk und Gesang, dazu natürlich auch noch jede Menge psychedelische Geräusche und Klänge. Sphärisch poppig wird es mit dem an die Shiny Gnomes erinnernden „The Grass is not green“. Natürlich waren die Gnomes immer wilder und rockiger, Sound und Stimmung passen jedoch bei diesem herrlichen psychedelischen Popsong genau. Das feine Gitarrensolo am Ende vollendet diesen feinen Song.
Banjo und Perkussionen sowie der schneidende Gesang (in Deutsch) bestimmen den dunklen Psychpop “Yonder“. Starker Song.
Bei dem von langsamer E-Gitarre bestimmten “Promised Land“ fallen mir Current 93 ein, was wohl in erster Linie an dem schneidenden Sprechgesang liegt. Dunkler, elektronische Psych, bedrohlich und beschwörend zugleich. Tolle Gitarrenarbeit.
“Galaxy Song“ erinnert mich an die langsamen akustischen Songs der Cure so zur Disintegration Zeit. Hört man sich das Harmonium an, klingt es sehr nah an Songs wie „Untitled“. Es ist ein wundervoller, trauriger und doch optimistisch stimmender Popsong.
Mit “Das Blaue vom Himmel“ folgt der zweite deutschsprachige Song. Über perlende akustische Gitarren, jeder Menge Sounds un wimmernder E-Gitarre wird der Text gehaucht und so eine träumerische, schwebende Stimmung erzeugt. Der Sound dieses Songs erinnert schon stark an die Neopsychedelia der späten Achtzieger von Bands wie Rainparade oder ähnlichen. Der Abschluss ist dann „The other side of Life“. Ein Folksong, der an Syd Barrett Solo erinnert, am Ende driftet allerdings auch dieser Song mit seiner Gitarre. Den manischen Perkussionen und dem brodelndem Akkordeon in andere Welten ab. Ein fröhlicherer Abschluss eines tollen Albums das zumeist auf der verträumt melancholischen Seite angesiedelt ist.
Psychedeliker müssen hier zuschlagen, aber eigentlich möchte ich dieses feine Album jedem Musikbegeisterten anraten.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | Dead Sailors Dream | 4:33 |
2 | Ice Age Blues | 5:13 |
3 | The grass is not green | 5:33 |
4 | Yonder | 4:19 |
5 | Promised Land | 4:29 |
6 | Galaxy Song | 4:55 |
7 | Das Blaue vom Himmel | 5:04 |
8 | The other side of this Life | 4:46 |
Besetzung
Stefan Schlensag: Gesang, akustsiche Gitarre, elektrische Gitarre, Banjo, Akkordeon, Harmonika
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |