Reviews
Scarecrow
Info
Musikrichtung:
Country / New Country
VÖ: 19.11.2001 (Capitol) |
Studioalbum Nr.8 des so erfolgreichen Superstars aus Oklahoma ließ lange auf sich warten. Vier Jahre mussten sich die Fans auf ein neues Werk von ihm gedulden, da er seinem Privatleben mehr Freiraum geben wollte. Doch jetzt meldet er sich mit einem Paukenschlag zurück. Angekündigt wurde dieses Album schon längere Zeit, doch der Veröffentlichungstermin wurde immer wieder verschoben, da Garth dieses Album akribisch vorbereitete. Er setzte sich bei der Songauswahl hohe Maßstäbe, denn das neue Werk sollte den vorangegangenen Produktionen in nichts nachstehen. Auch da liegt die Kunst eines Garth Brooks, denn mit Scarecrow ist ihm wiederum ein echtes Hammeralbum gelungen, das man ohne Übertreibung zu seinen besten Veröffentlichungen zählen kann.
Seine Art die Songs zu interpretieren ist immer wieder beeindruckend. Mit seiner einzigartigen Stimme singt er die Songs nicht einfach nur so herunter, sondern er legt unheimlich viel Gefühl und Stimmung hinein, wodurch die Titel absolut authentisch und lebendig klingen. Das lässt sich sehr gut bei den grandiosen Balladen der CD heraushören, wobei der Song "The Storm" besonders hervorgehoben werden muss und wohl zum Besten zählt, was Brooks in seiner Karriere auf CD gebannt hat.
Garth bringt diese emotional aufgeladene, dramatische Stimmung des Titels absolut erstklassig rüber und auch die musikalische Umsetzung ist hervorragend gelungen. So kommen hier beispielsweise in den aufbrausenden Passagen zur Unterstützung wieder reichlich Streicher zum Einsatz und sorgen für diese ganz besondere Atmosphäre. Eben einer dieser typischen Powerballaden, wie sie so nur ein Garth Brooks hervorbringen kann. Dieses Gänsehaut-Feeling stellt sich auch bei den Titeln "Mr. Midnight" und "When you come back to me again" aus dem Film Frequency ein.
Aber das Album hat dem Fan natürlich noch weitaus mehr zu bieten. Druckvollen, rockigen, modernen NewCountry Sound legt z.B. "Why ain't I running" an den Tag, so wie auch der absolut hitverdächtige Song "Rodeo or Mexico", der sich wie ein richtiger Ohrwurm im Gedächtnis festsetzt. Daneben spannt sich der Bogen der Stilarten von Pure Country über Honky Tonker bis hin zum akustischen Bluegrasstitel "Don't cross the river". Nicht unerwähnt sollen auch die beiden tollen Duettsongs "Beer run" mit George Jones und "Squeeze me in" mit Trisha Yearwood bleiben, beides sehr spritzige, mitreißende Countrytitel, bei denen dann so richtig gute Laune aufkommt.
Damit das Album neben der überaus gelungenen Songauswahl auch musikalisch nichts zu wünschen übrig lässt, dafür sorgen dann auch schon absolute Könner ihres Fachs wie Mark Casstevens, Chris Leuzinger, Mike Chapman oder Bruce Bouton, der für die herrlichen Steelguitarpassagen auf dieser CD sorgt.
Garth Brooks bleibt ein Phänomen der Countrymusic, er schafft es mit seiner Musik, die Menschen weit über die Grenzen der Countryszene hinaus zu begeistern und zählt deswegen in den USA ja zu den Megastars der Musikbranche. Mit diesem Album könnte es ihm sogar durchaus gelingen noch mehr Fans für sich zu gewinnen, denn mit "Scarecrow" hat er für das Highlight des Jahres 2001 gesorgt. Auch wenn man einmal den Sympathiebonus beiseite lässt, den man einem Star wie ihn gern mal einräumt, und sich die Produktion ganz nüchtern betrachtet, kommt man trotzdem zu dem Ergebnis, dass man hier ein wirklich erstklassiges Countryalbum in Händen hält bei dem sich einfach kein Schwachpunkt finden lässt.
GeraldH
Trackliste
1 | Why ain't I running |
2 | Beer run |
3 | Wrapped up in you |
4 | The storm |
5 | Thicker than blood |
6 | Big money |
7 | Squeeze me in |
8 | Mr. Midnight |
9 | Pushing up daisies |
10 | Rodeo or Mexico |
11 | Don't cross the river |
12 | When you come back to me again |
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |