Reviews

Colorblind

Anywhere out of the world

Info Musikrichtung: Singer/Songwriter, Pop/Rock VÖ: 30.11.2009 (Phénix Records/Radar) Gesamtspielzeit: 39:03 Internet: http://www.myspace.com/colorblindforever

Das Schweizer Label Phénix Records schenkte uns erst kürzlich das zweite Album von Hemlock Smith. Mit Aynwhere out of the world von Colorblind kommt nun ein Album auf den Markt, welches durchaus in eine ähnliche Kerbe schlägt. Entspannte und ruhige Musik irgendwo zwischen traditionellem Singer/Songwriter-Sound, Folk und Pop. Dabei steht vor allem die Stimme von Sänger Vito im Vordergrund, der ein ähnliches Timbre aufweist wie der von vielen heilig gesprochene Jeff Buckley - allerdings weniger nervend.

Damit trägt er auch zum Großteil die Stimmung der zehn Songs auf Anywhere out of the world, die mal bedächtig und verträumt, dann wieder fast tänzelnd, aber stets emotional ist. Flankiert wird der charakteristische Gesang von geschmackvollen Instrumentalarrangements, die stets den richtigen Ton finden und die Lieder auf die richtige Weise unterstützen. Hier ein paar Keyboardtupfer, dort ein paar passende Gitarrenakkorde und auch mal ein mit Besen gestreicheltes Schlagzeug - alles hat seinen richtigen Platz und schmeichelt des Hörers Ohr. Die Band hält ihr Material dabei sogar für derart stimmungsvoll, dass sie das Album in eine Tag- und eine Nachtseite aufteilt.

Wirklich fällt einem das nicht auf, auch wenn mit „Hollywood“ in der Mitte der Platte tatsächlich ein recht dunkles und dramatisches Stück mit einem jazzigen Unterton steht, welches leicht bedrückend wirkt. Demgegenüber stehen auf der anderen Seite dagegen das luftige „Hello“ und das relativ schwungvolle und fast rockige „Blue sky“. Dies sind zusammen mit dem rauchigen „The devil and the nun“ auch die auffälligsten Stücke auf dieser angenehm beruhigenden Platte. Sie ist zwar nicht spektakulär, hat auch den einen oder anstrengenden Gesangspart, ist an manchen Stellen vielleicht etwas zu einlullend, ist aber für knapp 40 Minuten ein wohlklingend gefühlvoller Begleiter.

Mario Karl