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Alejandro Escovedo

With these Hands

Info Musikrichtung: Rock VÖ: 08.12.2003 (Rykodisc / Zomba) Gesamtspielzeit: 116:13

Ein Country-Magazin hat ihn 1998 zum Künstler des Jahrzehnts gewählt. Jahre vorher hat er den Opener des letzten Sex Pistols-Gig gemacht. Wer nun glaubt mit der Rechnung Country + Punk : 2 die Schnittmenge ermitteln zu können, in der Alejandro Escovedo zu finden ist, wird sich spätestens (allerspätestens!) nach der zweiten CD, die dem Re-Release von With these Hands als Bonus beigegeben ist, eines besseren belehrt sehen.

Eine gewisse raue, rotzige Attitüde hat sich Escovedo aus seinen Tagen als Punk-Pionier gelegentlich zwar noch erhalten, ansonsten bewegt sich seine Marschrichtung allerdings eher zwischen Tom Petty (z.B. “Pissed off 2 am“) und Sean Tyla, der selber ja gelegentlich heftig mit Country-Klängen flirtet.

Escovedo baut letztere noch etwas stärker aus (z.B. “Nickel and a Spoon“); hat vor allem aber auch ein nicht zu überhörendes Faible für klassische Klänge. Beschränken die sich auf der originalen Scheibe noch auf den gelegentlichen und eher verzierenden Einsatz von Piano und Streichern, wird diese Vorliebe auf der Bonus-CD manifest.

Neben dem eröffnenden “Can't take it“ enthält die Bonus-CD zwei Live-Mitschnitte, die überwiegend aus Album-Tracks der ersten CD bestehen und z.T. sogar in beiden Konzerten gefeatured werden. Das SXSW-Konzert bringt die Songs mit rockiger Live-Power - besonders gut zu beobachten beim Titeltrack und den beiden nicht auf dem Album erhaltenen Stücken. Das Boulder-Konzert gemahnt dagegen streckenweise an ein Kammerkonzert. Hier werden die Streicher, insbesondere das Cello, stark in den Vordergrund gestellt. So machen auch die Dubletten, bzw Tripletten, ihren Sinn.

Norbert von Fransecky