Reviews
The Pulse of Awakening
Info
Musikrichtung:
Industrial/Groove Metal
VÖ: 20.11.2009 (Listenable Records/Soulfood) Gesamtspielzeit: 73:19 Internet: http://www.sybreed.com http://www.myspace.com/sybreed |
Das Label Listenable Records zeigt sich immer mehr als Stall moderner und kreativer Metalbands mit jeder Menge Potenzial. Hacride und Gojira sind nur zwei Bands, welche untere den Fittichen der Franzosen innerhalb des zurückliegenden Jahres hochwertige Alben veröffentlicht haben. Die Schweizer Sybreed kann man ebenfalls in diese Riege einreihen. Musikalisch verwandt, aber doch ganz anders präsentiert sich das Quartett aus dem Raum Genf. „Death Wave“ nennt die Band ihre Musik selbst. Und so blöd dieser Begriff auch klingt, so treffend ist er doch. Moderner Extremmetal trifft hier auf düsteren New Wave-Charme und ergibt einen recht angenehmen Klangcocktail. Wobei der Waveanteil eher übertragen auf die zahlreich eingebauten Melodielinien zu verstehen ist. Der Sound ist immer noch zu 100 % metallisch.
Die Grundlagen sind im 90er Jahre Industrial Metal und Bands wie vor allem Fear Factory zu suchen. Dazu noch eine Portion Schwedensound des neuen Jahrtausends (z.B. experimentelle In Flames und Soilwerk), technischer Death Metal und ein Hauch künstliche Symphonik. Aber das stimmige Cover des Killing Joke-Klassikers „Love like blood“ verrät schon, dass Sybreed auf ihrem dritten Album The pulse of awakening verstärkt ihre 80er Jahre-Wurzeln zutage befördert haben. So gesellt sich noch die Eleganz von Depeche Mode und ein leichtes Goth-Feeling hinzu. Diese Vermischung liest sich jetzt vielleicht etwas unpassender als sie tatsächlich klingt. Sybreed haben ihre musikalische Vision so umgesetzt, dass nichts aufgesetzt oder unnatürlich klingt. So gehen moderne Metalriffs, abwechslungsreiche Schlagzeugrhythmen, garstige Growls, verzerrte Vocals und klare, melancholische Gesangslinien, Elektronik und Keyboards, sowie Dramatik und erschütternde Härte Hand in Hand, als hätte es nie etwas anderes gegeben.
Der Sci-Fi Metal von Sybreed ist schon eine interessante Sache und Songs wie „A.E.O.N.“, „I am ultraviolence“, „Human black box“ oder „Electronegative“ reißen ziemlich mit. Leider geht der Band gegen Ende etwas die Luft aus und die zweite Hälfte des eh schon langen Abschlusstitels „From zero to nothing“ endet in einem nicht gerade zwingenden Ambient-Experiment. Aber insgesamt hinterlässt der dritte Streich von Sybreed einen absolut positiven Gesamteindruck. Setzt die Band ihren entwickelten Sound beim nächsten Mal noch konsequenter um und verlässt vielleicht noch etwas mehr allzu ausgetretene Songwritingpfade, steht dem großen Wurf sicherlich nichts mehr im Weg!
Mario Karl
Trackliste
1 | Nomenklatura | 4:47 |
2 | A.E.O.N. | 5:03 |
3 | Doomsday Party | 4:20 |
4 | Human Black Box | 5:13 |
5 | Killjoy | 4:50 |
6 | I Am Ultraviolence | 4:05 |
7 | Electronegative | 4:41 |
8 | In The Cold Light | 3:17 |
9 | Lucifer Effect | 6:37 |
10 | Love Like Blood | 4:46 |
11 | Meridian A.D. | 6:21 |
12 | From Zero To Nothing | 19:19 |
Besetzung
Thomas (Guitar, Programming)
Kevin Choiral (Drums)
Stéphane Grand (Bass)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |