Reviews
Strange Fruits and undiscovered plants
Info
Musikrichtung:
Bluesgetränkter Psychedelik Rock
VÖ: 31.10.2009 (ReMusic Records) Gesamtspielzeit: 48:24 Internet: http://www.myspace.com/dewolff http://www.dewolff.nu/ |
Die Niederländer von DEWOLFF haben sich erst 2007 in Limburg gegründet.
Das kann man kaum glauben, denn zum Einem ist Ihre Musik so tief in den frühen Siebzigern verwurzelt und zum Anderem liefern se mit Strange Fruits and undiscovered plants ein perfekt eingespieltes, komponiertes und produziertes Album vor.
Jedoch: wer nix mit Retrorock anfangen kann, kann hier aufhören zu lesen!
Für alle anderen: Als Referenzen gibt die Band Deep Purple, Hendrix, Pink Floyd, The Doors und Cream aber auch die Fleet Foxes oder White Stripes an. Die Referenzen an die alte Heroen passen besser:
„Mountain“ ist ein bluesiger Hardrocker in bester Deep Purüle Manier
„Medecine“ ein unglaublicher Blues, herzergreifend, mit grandiosen Gitarren, einem schwer wabernden Keyboard darunter und einem prächtigen Gitarrensoli, das dann von einem ebenso tollen Keyboardsolo fortgeführt wird. Beim Keyboard denkt man unweigerlich an Rick Wright.
“Don´t you get upthe sky” Hier denkt man natürlich erst mal gleich wieder an Deep Puprple, wie das Keyboard abgeht, schließlich entwickelt es sich zue einer Symbiose aus Ten Years After und eben Purple.
“Desert Night” Stampfender Bass mit zackigem Schlagzeug. Rock´n´Roll Gesang, verzerrte Rock´n´Roll Gitarre.
“Wicked moon” ZZ Top (natürlich die Siebziger Variante) steuern die Gitarren bei ansonsten wir schamlos dreckig drauf losgerockt im Stakkato.
“Birth of the ninth sun” beginnt mit einer fast schon klassischen verträumten Pianospur, daraus entwickelt sich dann ein großer Blues in Moll mit verlorener Gitarre, intensivem Rhythmus und Gesang. Der acht Minuten Song ufert dann jedoch nach ca. vier Minuten in eine psychedelische Kakophonie der Floydesken Art aus. Wunderbar. Wrightsche Orgel und auch leicht Gilmoureske Solis runden diesen Knaller ab.
“Parloscope” Klingt ein wenig wie Gov´t Mule. Treibendes Schlagzeug, leiernder Bass und kreisende Orgel. Flirrende Sounds. Kein Überstück aber auch nicht schlecht.
“Fire fills the sky” Psychedlischer Flug mit kräftigen Ausbrüchen von Gitarre und Orgel zwischen den eher schwebenden Teilen.
“Red sparks of the morning dust” Hier kommen Deep Purple wieder durch, gesanglich sicherlich nicht (da setzt man mehr auf seltsam hohen gedoppelten Gesang) aber Orgel und Gitarre sicherlich schon, wobei man hier durchaus auch an Hendrix oder Cream denken kann. Wenn zum Scluss zu dem Hochgeschwindigkeits Mix aus gitarre und Orgel das Saxophone einsetzt und ausufert, kann man nur noch mit rocken.
“Silver love machine” Mit 10 Minuten der zweite Longtrack. Dieser wird zunächst mit wilden Keys und Gitarren eingeführt bevor der eher beschwörende Teil aus Keyboard, Schlagzeug und dem mystischen Gesang einsetzt. (erinnert mich an Floyd, z.B. Set the Controls“) man steigert sich dann in einen von einer rechten Schweineorgel getragenen Rock hinein. Nach ca. 6 Minuten startet dann ein Teil mit flirrenden psychedelischen Gitarren zu treibenden, fast Stonerartigem Bass und Schlagzeugspiel, das zu verzerrtem Gerusch wird bevor die Orgel wieder die Führung übernimmt und getrieben vom Bass und Schlagzeug in den nächsten ruhigen Teil bei ca. 7:20 führt. Diese letzte Ruhe vor dem Finale gleicht der Eingangssequenz.
“Leather god” Ein schunkelnder kurzer Rauswerfer aus dem Album, nicht mehr, nicht weniger.
Viel mehr Argumente für eine tolle Platte die eine knappe Stunde Musik bringt, kann man kaum liefern. Oh, doch, der Gesang ist äußerst grandios, und damit das Tüpfelchen auf dem I. Zusätzlich wurde das Album stilvoll in einem dreifach klappbaren Digipack mit goldener Prägeschrift verpackt. Und für die perfekten Nostalgiker gibt es auch eine 180gr Vinyl Pressung. Großes und Starkes Debüt, wenn man wie gesagt auch mal auf Retro steht.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | Mountain | 4:30 |
2 | Medecine | 4:35 |
3 | Don´t you get upthe sky | 4:18 |
4 | Desert Night | 2:53 |
5 | Wicked moon | 3:17 |
6 | Birth of the ninth sun | 7:42 |
7 | Parloscope | 4:58 |
8 | Fire fills the sky | 4:09 |
9 | Red sparks of the morning dust | 3:28 |
10 | Silver love machine | 10:11 |
11 | Leather god | 1:51 |
Besetzung
Luka van de Poel: Drums
Pablo van de Poel: Guitars/Vocal
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |