Reviews
The River Grace
Info
Musikrichtung:
Country
VÖ: 09.10.2008 (Import per Megaphon Importservice) Gesamtspielzeit: 40:36 Internet: http://www.jeneehalstead.com/ |
Es ist hochinteressant, wie heutzutage Musiker und Produzenten zusammenfinden:
Jenee Halstead, aufgewachsen im Minendistrikt im amerikanischen Westen, hat kurz nach ihrer Ankunft in Cambridge eine myspace-Seite eingerichtet. Wenig später schickte ihr der ortsansässige Betreiber des 50 Jahre alten Clubs „Passim“ einen freundlichen Kommentar. Er empfahl die junge Sängerin auch dem in Seattle lebenden Produzenten Evan Brubacker, der sich ärgerte, ihr nicht in den 9 Jahren begegnet zu sein, als sie selbst dort wohnte. Halstead wiederum schaltete ein elektronisches Suchinserat nach Bluegrass-Musikern und wurde fündig. Die vorliegende Debüt-CD wurde im April 2008 zuerst in der Bostoner Region veröffentlicht und erfreute sich stetig wachsender Beliebtheit, im Mai 2009 erreichte sie Platz 4 der US-Folkradio-Charts. Das alles ohne die Unterstützung einer Plattenfirma.
Freilich wäre dies nicht möglich gewesen, handelte es sich hier nicht um ein Riesentalent. Halstead wandelt mit klarer Altstimme mühelos und nuanciert zwischen Tiefen und beachtlichen Höhen, erinnert oft an Bonnie Raitt und gelegentlich an die junge Joni Mitchell. Dobro, Pedal Steel und Mandoline begleiten dezent und verleihen ein traditionelles Bluegrass-Flair. Im Opener „Before I Go“ streuen Steve Moore an den Keyboards und Matt Weiner am Kontrabass eine Prise beschwingten Jazz ein. Obwohl Jenee Halstead beabsichtigt hat, ein altmodisches Album aufzunehmen, beschwören ihre Texte alles andere als die „gute alte Zeit“: In „Drunkards Lullaby“ etwa schildert eine Farmersfrau, dass Ihr Ehemann im Vollrausch nach einer Schlägerei verhaftet wurde. Der Stall müsse dringend ausgemistet, die Zäune repariert werden, aber auch wenn dies Männerarbeit sei, solle er erst dann heimkommen, wenn seine Hände sauber seien. „I married you 'cause you are a good man, but the devil's got an eye on you and he will take you down. There ain't nothing better for a drunkard than to do a little time. Come back to me when you cross the line.“ Es seien nicht ihre eigenen Geschichten, erzählte Halstead in einem Interview. „Dusty Rose“ gehöre einer Frau irgendwo da draußen. Sie wisse nicht, wer sie sei. The River Grace ist ein zeitlos schönes Album.
Monika Großerüschkamp
Trackliste
1 | Before I Go | 3:36 |
2 | Deep Dark Sea | 4:35 |
3 | The River Grace | 3:05 |
4 | Nick Drake | 3:40 |
5 | The Darkest Day | 5:05 |
6 | Drunkard's Lullaby | 3:52 |
7 | Dusty Rose | 4:36 |
8 | Reach Up | 3:41 |
9 | Skipping Stones | 3:41 |
10 | St. Peter | 4:38 |
Besetzung
Steve Moore - keyboards
Mike Grigoni - dobro and pedal steel
Zak Borden - mandolin and mandola
Evan Brubaker - nashville guitar, electric bass, backing vocals
Megan Peters - guitar
Rose Polenzani - backing vocals
Holly O'Reilly - backing vocals
Monique Lanier - backing vocals
Billy Conway - backing vocals
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |