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Koalas desperados

Koalas desperados

Info Musikrichtung: Reggae / HipHop VÖ: 29.05.2009 (Rootdown / Soulfood) Gesamtspielzeit: 60:26 Internet: http://www.myspace.com/koalasdesperados

Vom Cover lächelt uns ein putziger Koala an. Hinter ihm sehen wir übereinander geworfene Baussünden aus den 60er und 70er Jahren. Und das alles Grau in Grau gehalten.

So schlimm ist das Album nicht. Aber wenn man es z.B. mit dem farbenfrohen Album von Jaqee vergleicht, die auf mehreren Stücken mitwirkt, dann wirken die Koalas, bei denen Jaqee-Produzent Teka ebenfalls Feder führend beteiligt ist, tatsächlich grau und blas. Und die HipHop- und Rap-Zutaten, die immer wieder einmal die Grundstruktur der Stücke ausmachen, sind gelegentlich so seelenlos, wie schlecht gemachte Disco-Massenware der 70er. Dazu kommt das einige der Songs schlichtweg langweilig sind.

Neben Reggae und HipHop kommen Latino-Sounds als dritter bestimmender Aspekt zum tragen. Weiteres Charakteristikum ist der Einsatz einer ganzen Heerschar von Sängern aus allen Teilen der Welt - unter ihnen bereits erwähnte Jaqee, Nosliw, D-Flame und Maxim.

Die wenigen kleinen Nuggets, die man diesem Claim abgewinnen kann sind:
- die schöne Mischung von spanisch gesungenem Reggae und deutschen Rap in „Emigrante“, einem Song mit Klasse-Refrain und etwas naivem, politisch korrektem Text
- „Security“ ist nett und verspielt, solange Jaqee am Mikro steht. Wenn sie es an Nosliw abgibt, rutscht es etwas arg in Richtung banaler Schlagerseeligkeit weg.
- Das kubanisch klingende „Vengo“ verfügt über einen schönen Rhythmus, einen im Ohr bleibenden Refrain und bekommt durch weibliche Rap Vocals eine schöne raue Kante.
- Das Salz in der Suppe des beschwingten „Negro“ sind die schön gesetzten Trompeten.

Norbert von Fransecky