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WASP

Babylon

Info Musikrichtung: Heavy Metal VÖ: 16.10.2009 (Demolition / Intergroove) Gesamtspielzeit: 43:30 Internet: http://www.waspnation.com

Die Wespe sticht noch. Mit Babylon hat Blackie Lawless vielleicht nicht das Highlight seiner Karriere abgeliefert, aber einen weiteren soliden Stein in das eigene Denkmal gemauert.

Haken wir gleich am Anfang mal die nötigen Kritikpunkte ab.
Zwei Coverversionen bei neun Titeln, das macht mehr als 20 Prozent. Und die beiden gehören auch noch zur besseren Hälfte des Angebots. Das hat einen etwas schalen Beigeschmack.
Zum anderen ist da die Stimme des Chefs selber, die recht geknödelt klingt, als habe Lawless noch ein Teil vom Frühstück im Mund. Das nimmt etwas vom Druck.

Glücklicherweise ist davon so viel vorhanden, dass Babylon auch nach Abzug dieser Punkte noch genug zündet. Das ist nicht zuletzt den oft pfeilschnellen Leads von Doug Blair zu verdanken.

„Crazy’“ eröffnet als klassische W.A.S.P.-Hymne, die an „Blind in Texas“ erinnert. „Live to die another Day“ dürfte live eine 1a-Bühne für Blair geben - und ist bis dahin Idealfutter für Luftgitarren-Spieler.
Das immer wieder erklingende „Sixhundert and sixty-six“ lässt bei „Babylon“, einer packenden Nummer mit dramatischen Sprechparts, an Maidens Klassiker denken.
„Burn“ bringt die Symptomatik von Babylon komplett auf den Tisch - der zweitbeste Refrain des Albums (der beste stammt vom R’n’R-Klassiker „Promised Land“), absolut überzeugende Instrumentalarbeit, knödelnde Stimme.

Es sei noch auf zwei Stücke hingewiesen.
„Godless Run“ leifert im Midtempo ein Breitwandpanorama von epischen Ausmaßen und das hyperschnell lospowernde „Thunder Red“ dürfte in Zukunft ein Live-Klassiker werden.

Fazit:
Babylon ist nicht nur eine solide Bank für jeden W.A.S.P.-Fan, sondern hat reichlich genug Substanz, um neue Fans dazu zu gewinnen.

Norbert von Fransecky