Reviews
King Of Fools E.P.
Info
Musikrichtung:
Heavy Metal
VÖ: 02.02.2004 (Nuclear-Blast-Records) Gesamtspielzeit: 21:18 Internet: www.edguy.net |
Respekt ! Statt wie z.B. die Genrekollegen von Iced Earth einfach ein paar Songs des kommenden Albums als Vorab-E.P. auszukoppeln und die ungeduldigen Fans damit zu zwingen sich die Songs doppelt zuzulegen, schenken uns die Hessen mit ihrem Appetizer vier Songs die exklusiv auf dieser Scheibe vertreten sind und selbst Song Fünf, der Titeltrack, wird auf dem kommenden Longplayer Hellfire Club angeblich in einer anderen Version zu hören sein.
Dieser brettert gleich ungewohnt modern mit rammsteinartigen Gitarren, sowie einigen Samples los, mündet jedoch in einen typischen Edguy-Ohrwurmrefrain und erweist sich als würdiger Vetreter der ersten Singleauskopplung, der seine Fähigkeiten schon unter anderem auf VIVA, sowie der Chartshow auf Pro 7 (!) unter Beweis gestellt hat. Wirklich ein starker Song, bei dem es mit dem Teufel zugehen müsste, wenn er sich nicht neben die anderen Edguy-Klassiker einreihen würde.
Beim nächsten Track ziehen die Jungs aus Fulda ihr verstecktes As aus dem Ärmel, denn bei "New Age Messiah" kommt zum erstenmal die Unterstützung des bekannten Babelsberger Film Orchesters zum tragen, was leider schon einer der wenigen Glanzpunkte dieser ansonsten recht durchschnittlichen Nummer darstellt.
Kommen wir also lieber schnell zu der Hymne "The Savage Union", die bis auf das anfängliche Saxon-Riff, mit wohl allen klassischen Edguy-Trademarks gesegnet ist und so auch sicherlich ihren Platz auf jedem der bisher erschienenen Werken von Tobias Sammet und Co. gefunden hätte. Edguy in Reinkultur und eine kleine Huldigung an den Fanklub der Band, der sich ja bekanntlich "Savage Union" getauft hat.
Der vorletzte Titel dieser E.P. namens "Holy Water" ist das perfekte Beispiel wie die Zusammenarbeit einer Metalband mit einem Klassikorchester auszusehen hat, denn anstatt das Lied mit unzähligen Orchesterspuren zuzukleistern, ersetzen hier die Streicher mehr oder weniger nur das Keyboard, tragen den Song und verleihen ihm dadurch eine erstaunliche Tiefe. Hier trifft das Sprüchlein "Weniger ist oft mehr" wieder einmal voll ins Schwarze und wenn dann noch die Qualität des Songmaterials, wie bei dem relativ gediegenen "Holy Water" stimmt, kann man durchaus vom Höhepunkt dieser Mini-CD sprechen.
Im Gegensatz dazu eher als Witz im wahrsten Sinne des Wortes kann man den Rausschmeisser "Life And Times Of A Bonus Track" bezeichnen, denn diese Pianoballade hat dank seines Textes durchaus das Potential anfangs den Hörer ein Lächeln zu entlocken, doch jeder Joke verliert bekanntlich an Wirkung, je öfter man ihn erzählt und so fängt der musikalische Abschluss dieses Silberlings auch sehr bald zu nerven an. Tja, solange es aber solche Auswüchse des Sammetschen Humors zu bewundern gibt, kann man zumindest sicher sein das die Jungs trotz ihres Erfolges noch am Boden geblieben sind und sich auch von ihrem neuen Plattenlabel nicht in die Suppe spucken lassen.
Das supergummigute Preis-Leistungsverhältnis (die E.P. ist zum Preis einer normalen Maxi-CD erhältlich) rundet die Fuldaer Metalhoffnung noch mit einem viertelstündigen, selbstgedrehten Making-Of-Filmchen für den Heim-PC ab und somit ist dieses Teil spätestens jetzt ein absoluter Pflichtkauf für alle Fans dieser Musikrichtung und eine schmackhafte Vorspeise für den am 15.März erscheinenden Longplayer Hellfire Club. So sollte es mit jeder E.P. sein, nicht wahr Herr Schaffer ?
Manuel Liebler
Trackliste
1 | King Of Fools | 3:30 |
2 | New Age Messiah | 5:58 |
3 | The Savage Union | 4:14 |
4 | Holy Water | 4:13 |
5 | Life And Times Of A Bonus Track | 3:23 |
Besetzung
Jens Ludwig, git
Tobias Sammet, voc
Felix Bohnke, drums
Dirk Sauer, git
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |