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S.I.K.

Hältst Du still?!

Info Musikrichtung: Deutsch Punk VÖ: 09.10.2009 (Nix Gut / Broken Silence) Gesamtspielzeit: 41:28 Internet: http://www.sik.punkinvasion.de

Besser kann man Deutsch-Punk kaum machen! Punkt!

Und zwar vor allem, weil S.I.K. all die Fehler, die von der Konkurrenz regelmäßig gemacht werden, vermeiden. Bis auf einen: die - wie üblich - extrem platte Kirchenkritik in „Kein Gott - kein Staat“.

S.I.K. nerven nicht spätestens nach dem vierten Stück mit dem immer gleichen Rhythmus. Sie sind in der Lage kritisch zu denken - und zwar nicht nur gegenüber Spießern und dem Schweinesystem, sondern auch der eigene Szene gegenüber. So scheint man mit Gewalt, Saufen und gestylten Punks nichts am Hut zu haben.
Sogar selbstkritische Anmerkungen, dass man den eigenen Ansprüchen selber nicht genügt, finden sich - zum Beispiel in dem das Saufen verurteilenden Reggae „Geteiltes Leid“, in dem der Sänger am Ende selber hackevoll vor seinem Glas liegt.
Worum sich „Die Frage bleibt: Warum?“ dreht, ahnt man schnell, wenn man weiß, dass S.I.K. in Winnenden zuhause sind.

Musikalisch nimmt man mal die Dritte Wahl, mal die Onkelz in Anspruch, geht im klassischen Deutsch-Punk-Stil voran oder erinnert sogar an den 80er Jahre Pop-Punk Hit „Ca Plane pour moi“.
Ungewöhnliche Klänge für ein Punk-Band sind der fröhlich kieksende Refrain von „Oh oh“ - zu einem harten Thema und die massive Bass-Dominanz im „Irrenhaus“

Highlights sind die bereits erwähnten „Oh oh“, „Geteiltes Leid“ und das systemkritische „Ich bin nicht Deutschland“ mit seiner packenden Hookline.

Auch die Präsentation ist lobend zu erwähnen. Das „Booklet“ ist auf 9-fache CD-Größe auffaltbar und präsentiert dann auf der einen Seite die Texte und auf der anderen ein Cover-Motiv in LP-Format.

Norbert von Fransecky