Reviews
The Other Side
Info
Musikrichtung:
Crossover-Metal
VÖ: 26.01.2004 (Nuclear-Blast-Records) Gesamtspielzeit: 39:00 Internet: www.farmerboys.de |
Die schwäbischen Crossover-Pioniere haben uns ganz schön lange warten lassen, bis sie uns endlich in diesen Tagen mit "The Other Side" den Nachfolger für im Milleniumsjahr erschienene Werk "The World Is Ours" präsentieren. Schuldig an dieser langen Funkstille um die Stuttgarter Bauernjungs ist ein kleines Federvieh namens Storch, das sich wohl, aus einer Laune heraus, ganz spontan entschlossen hatte die Hälfte der Truppe mit Kindersegen zu beschenken, weswegen, laut Booklet, die aktuelle Scheibe auch diesen kleinen Schreihälsen und deren Müttern gewidmet wurde.
Meinetwegen warte ich auf den nächsten Farmer Boys-Longplayer nochmal so lange und führe dazu noch nackig einen ausgiebigen Fruchtbarkeitstanz auf, wenn diese Scheibe ebenso stark wie "The Other Side" wird, denn dieses Teil weckt schon beim ersten Durchgang Glücksgefühle wie es nur wenige CD`s zustandebringen. Das orginelle Cover, das wie ein Filmplakat gestaltet wurde, ist auf jeden Fall treffend gewählt, denn der aktuelle Silberling der Schwaben ist ganz grosses Kino inklusive jeder Menge Pathos, Bombast, Düsternis und Songs, die sich wie Puzzleteilchen perfekt zu einem kompletten Werk zusammenfügen. Auch die obligatorischen Depeche Mode-Einflüsse sind wieder einmal nicht von der Hand zu weisen, doch diesmal machen die Schwaben selbst vor dezenten Nu-Metal-Anstrichen nicht halt und präsentieren sich spürbar gereift, da man die Konzentration hörbar auf ein starkes Album, statt auf einzelne Songs gelegt hat. Dennoch sind auf "The Other Side" jede Menge Titel vertreten, die es in den einschlägigen Tanztempeln durchaus zum Hit schaffen könnten. Hoffnungsvollste Kanditaten hierfür sind der Pathosbatzen "Like Jesus Wept", die düster Ballade "In My Darkest Hour", das schnelle, Depeche-Mode-artige "Stay Like This Forever", sowie "Trail Of Tears" das mit einem extrem eingängigen, fast schon poppigen Chorus glänzen kann.
Soundtechnisch hingegen klingen der stimmlich sich hörbar weierentwickelte Matthias Sayer und seine Mannen um einige Zacken düsterer als auf ewaigen Vorgängerwerken, was den Schwaben gut zu Gesicht steht und dies kann man von den etwas rauheren Gitarren ebenfalls ohne Weiteres behaupten. Somit bleibt von unserer Seite nur noch die Empfehlung sich eine grosse Tüte Popcorn zu organisieren bzw. sich in einen ausrangierten Kinosessel zu begeben um wirklich stilgerecht auf die "andere Seite" zu gelangen und definitiv die besten Farmer Boys zu erleben die es jemals gab. Hip. Hip. Hurra ! Ein dreifaches Hoch auf den Storch !
Manuel Liebler
Trackliste
1 | For The World To Sing (4:28) |
2 | Like Jesus Wept (3:58) |
3 | Once And For All (4:36) |
4 | Where The Sun Never Shines (5:33) |
5 | Premotion (instr.) (0:54) |
6 | In My Darkest Hour (4:12) |
7 | Stay Like This Forever (3:33) |
8 | The Other Side (3:33) |
9 | What A Feeling Like (4:27) |
10 | Trail Of Tears (3:27) |
11 | Home Is Where The Stars Are (4:56) |
12 | Get Crucified (2:50) |
13 | Requiem (instr.) (1:24) (Bonustrack) |
14 | The Day We Died (4:59) (Bonustrack) |
15 | Immortal (6:36) (Bonustrack) |
Besetzung
Alexander Scholpp, git
Dennis Hummel, keys
Antonio Ieva, bass
Till Hartmann, drums
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |