Reviews
Plateau
Info
Musikrichtung:
Weltmusik Tibet
VÖ: 30.03.2009 (World Village / Harmonia Mundi) Gesamtspielzeit: 49:56 Internet: http://www.soname.com |
Als Andreas sein Interview mit Soname für die Juli-Ausgabe abgeliefert hatte, wusste ich sofort: Das kommt auf die Titelseite. Dieses Gespräch voll Spiritualität, Leidenschaft, Lebensmut und Zärtlichkeit dürfte eines der Highlights in den bisherigen 100 Ausgaben MAS sein.
Seit Anfang Mai liegt die Soname-CD nun schon bei mir. Da ich damit gerechnet hatte, dass unser Interviewer auch die CD bespricht, hatte ich sie aber erst mal zur Seite gelegt. Nach der Lektüre des Artikels war ich natürlich neugierig - und sie wanderte schnell auf den Stapel der CDs, die neben der Musik-Anlage in der Küche liegen. Abteilung: Beim Abwaschen intensiv hören. Dort lag sie nun ein Vierteljahr und wanderte immer wieder in den Schacht - und löste vor allem Ratlosigkeit aus.
Andreas leitet seinen Bericht über das Gespräch mit der Erwähnung seiner „Unwissenheit über die tibetische Kultur" ein und berichtet von „irritierenden ersten Eindrücken - die sich mit den ersten Höreindrücken von `Plateau´ nur verstärkt hatten“. Warum ich das aufgreife? Weil es mir nicht viel anders geht.
Wahrscheinlich (so hoffe ich) drückt sich die Empfindsamkeit und Spiritualität, die Sonamne im Interview zeigte, auch in der Musik aus - wenn man die tibetanischen Klänge gewohnt ist. Für mich ist das Ganze einfach nur anstrengend und zerrt manchmal recht heftig an den (Hör-)Nerven.
Die Stimme empfinde ich als weinerlich, die Harmonien disharmonisch. Es ist halt dieser typische asiatische Singsang, den man aus Kultursendung über Tibet, China etc kennt und erträgt, wenn er dort kurz als atmosphärischer Background genutzt wird.
Auch wenn ich Unterschiede erkenne - Häufig höre ich Flöten, Trommeln, Saiteninstrumente, bei „Fly, Eagle, fly“ auch mal eine Art langsam quäkendes Saxophon. Sonames Stimme dominiert natürlich, aber in „My Horse“ gibt es auch eine männliche Stimme, die hier fast wie ein Percussion-Instrument eingesetzt wird. - Letztlich bleibt der Eindruck eines für mich kaum zu differenzierenden Klangeinerleis.
Lediglich das weiche, melodische von Streichern begleitete und dadurch wesentlich europäischer klingende „Holy Lake“ fällt aus dem Rahmen.
Normalerweise scheue ich mich nicht, auch über Scheiben, die mir stilistisch fremd sind und mir nicht liegen, eine subjektiv begründete Meinung abzugeben, die dann auch zu recht geringen Punktzahlen führen kann.
Bei Soname habe ich das Gefühl, der Scheibe mit einer Bewertung nicht im Mindesten gerecht werden zu können. Vorstellen wollte ich sie aber auf jeden Fall. Daher hier (ich glaube, meine erste) Review ohne Punktzahl.
Trackliste
1 | Sun and Moon | 6:02 |
2 | Fresh Spring | 2:45 |
3 | My Horse | 3:15 |
4 | Guru Rinpoche | 3:21 |
5 | Holy Lake | 3:19 |
6 | Mother and I | 3:50 |
7 | Rainbow | 3:54 |
8 | Fly Eagle fly | 3:08 |
9 | Yogi’s Dream | 1:27 |
10 | Compassion | 4:31 |
11 | Vulnerable | 6:16 |
12 | Dakinis | 5:04 |
13 | Yak Stampede | 3:03 |
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |