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Reviews

Scorpions

Lonesome Crow


Info

Musikrichtung: Heavy Krautrock

VÖ: 22.03.2005 (1972)

(Revisted / SPV)

Gesamtspielzeit: 40:37

Bei diesem Album dürfte es sich um das am meisten unterschätze Album der Scorpions handeln. Das hat seine guten Gründe. Zum einen war der prägende Uli Roth noch nicht an Bord. Vor allem aber hatten die Hannoveraner ihren späteren Stil noch nicht einmal im Ansatz gefunden. Von der gradlinigen Hard Rock Band, die wenige Jahre darauf einer der wichtigsten musikalischen Exportartikel Deutschlands wurde, ist noch nichts zu hören. Und die Zäsur zum nachfolgenden Album Fly to the Rainbow ist gigantisch.

Die Herren um die Gebrüder Schenker und Klaus Meine geben sich hier zum einen als integraler Bestandteil der Krautrock-Szene. „Inheritance“ wäre, auch wegen er deutlich bessern Stimme, ein Highlight auf jeder der ersten Eloy-Scheiben gewesen, das stilistisch kaum aus dem Rahmen gefallen wäre. Ähnliches gilt für das eröffnende „I’m goin’ mad".
Allerdings ziehen die Scorpions bereits jetzt auch deutlich härtere Seiten auf. Der rhythmische Heavy Rocker „It all depends“ könnte massiv vom Uriah Heep-Debüt beeinflusst sein. Spuren davon finden sich auch auf dem folgenden „Leave me“, das allerdings deutlich sphärischer ist, als die Briten.
Daneben gibt es die progressiv angesetzten „Lonesome Crow“ und „In Search of the Peace of Mind”, das es in verkürzter Version als einziges Stück des Debüts auf die erste Live-Scheibe der Scorpions geschafft hat.
Last not least „Action“, das mit einer Art Power Swing noch einmal eine ganz neue Farbe auf die Palette bringt.

Von Lonesome Crow her betrachtet wird auch bei dem folgenden Album Fly to the Rainbow deutlich, dass der Weg der Band noch offen war. Trotz dem klaren entschlossen Schritt in Richtung Hard Rock sind die progressiven Ansätze hier noch deutlich fruchtbar. Das legt sich erst mit Virgin Killer, dem wohl brachialsten Album der Band, vollständig, obwohl die Band auch später immer wieder mit anspruchsvolleren Ansätzen spielt.

Fazit: Die „einsame Krähe“ ist ein Skorpion ganz eigener Art, der es verdient hat, in seinem Eigenwert betrachtet zu werden.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1I'm goin' mad 4:53
2It all depends 3:26
3Leave me 5:04
4In search of the Peace of Mind 4:59
5Inheritance 4:40
6Action 3:54
7Lonesome Crow13:30

Besetzung

Michael Schenker (Lead Git)
Klaus Meine (Voc)
Rudolf Schenker (Git)
Wolfgang Dziony (Dr)
Lothar Heimberg (B)

Produzent: Conny Plank
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger