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Reviews

Iced Earth

The Glorious Burden


Info

Musikrichtung: Power Metal

VÖ: 12.01.2004

(SPV-Records)

Gesamtspielzeit: 72:00

Nach Genuss der genialen Vorab-E.P. The Reckoning war mir klar, das die Jungs von Iced Earth, falls sie diesen hohen Qualitätsstandard auch auf ihren neuen Longplayer hinüberretten können, mit The Glorious Burden ein absolutes Meisterwerk auf die Metalgemeinde loslassen werden. Leider klappte diese schwierige Unterfangen nicht im vollen Umfang und Käufer der E.P. könnten sich schon ein wenig auf den Schlips getreten fühlen, denn alle Songs dieser Vorabveröffentlichung finden sich ohne Ausnahme auch auf der limited Edition der neuen Langrille wieder.

Ob man für die restlichen Songs tatsächlich nochmal über 15 Euro dem Plattenhändler eures Vetrauens in den Rachen schmeissen sollte, muss jeder für sich selbst entscheiden, der Trend geht auf jeden Fall meiner Meinung nach zu einem knappen "Ja", denn allein schon die Power von dem hymnischen Opener "Declaration Day" ist unbezahlbar und dieser Song gehört sicherlich zu dem stärksten Sachen, die Jon Schaffer und Co. bisher veröffentlicht haben. Genau diesen Track sollte man auch als Paradebeispiel für die gesanglichen enorm variablen Fähigkeiten des neuen Shouters "Ripper" Owens heranziehen und spätestens in diesem Moment ist man sich sicher, das selbst der beliebte Ex-Fronter Matt Barlow ersetzbar ist und vielleicht sogar ein wenig mehr.

Über die amerikanische Nationalhymne die den kompletten Longplayer instrumental einläutet, spar ich mir aus politischen Gründen lieber meinen Kommentar und wende mich lieber "Attila" und "Waterloo" zu, die zwar nicht überragend geworden sind, aber sich immerhin in die Reihe der gelungenen Midtemposongs der Amis ohne Aufzufallen einreihen können, während selbige Tatsache im Up-Tempo-Bereich für das rasante, zum Headbangen einladende "Greenface" zutrifft. Der einzig richtiger Tiefpunkt des Silberlings ist die Würdigung der Herren der Lüfte in Form von "Red Baron/Blue Max", dessen Chorus fast ähnlich nervt, wie irgendwelche Prominente die zur Belustigung des Volks im Dschungel eingesperrt wurden.
"Ich bin ein schlechter Song, hört mich nicht an!" Herzstück des Album jedoch ist eine sage und schreibe über 30 minütige(!) Triologie, die unter dem Namen "Gettysburg(1863)" zusammengefasst wurde und bei seiner Realisierung sogar auf die Dienste des Prager Philharmonieorchester zurückgreift. Die Meinungen der Menschen die bisher in Genuss dieses flotten Dreiers kamen, schwanken zwischen "überirdisch" bishin zu "langweilig" und ich selbst weiss auch (noch?) nicht was ich genau davon halten soll. Ambitioniert, musikalisch perfekt und aussergewöhnlich ist das Teil aber auf jeden Fall.

Tja, und da wären natürlich noch zu guter Letzt die Songs der E.P., deren Bewertung ihr in unserem Archiv nachlesen könnt und mit der bereits erwähnten Übernummer "Declaration Day" zu den Highlights von "The Glorius Burden" zählen. Kritische Stimmen, die anhand der E.P. erwartet haben, das Iced Earth härtetechnisch ein paar Gänge zurückgeschaltet haben, werden auf jeden Fall nach Genuss der Langrille erleichtert sein, da das unveröffentlichte Material keinen weiteren richtig balladesken Track enthält und in Sachen Power durchaus mit den letzten Veröffentlichungen der U.S.-Boys mithalten kann.

Alles in allem ist der neueste Output von Iced Earth zwar nicht das erhoffte neue Genreaushängeschild, aber durchaus eine Scheibe die wohl zum Besten gehört was die Power-Metaller bisher zu bieten haben und alle Fans, die es nicht abwarten konnten und sich schon die E.P. ins Regal gestellt haben , würde ich raten das Teil dem kleinen Geschwisterchen zu schenken und sich am kompletten Werk zu erfreuen. Für Folgen der neuen Metalsucht beim Schwester bzw. Brüderlein wird von Musikansich natürlich keine Haftung übernommen.



Manuel Liebler

Trackliste

CD 1: The Gloriuos Burden

1. Star-Sprangeled-Banner (Intro) (1:13)
2. Declaration Day (4:59)
3. When The Eagle Cries (4:06)
4. The Reckoning (4:56)
5. Greenface (3:02)
6. Attila (5:36)
7. Red Baron/Blue Max (4:05)
8. Hollow Man (4:25)
9. Valley Forge (4:46)
10. Waterloo (5:48)
11. When The Eagle Cries-unplugged (Bonus-Track) (3:54)

CD 2: Gettysburgh 1863

1. The Devil To Pay (12:13)
2. Hold At All Costs (7:05)
3. High Water Mark (12:55)

Besetzung

Jon Schaffer, git
Tim Owens, voc
James MacDonough, bass
Richard Christy, drums

Producer: Jim Morris
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger