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Ok Nefna Tysvar Ty
Info
Musikrichtung:
Pagan Epic Metal
VÖ: 03.11.2003 (Napalm Records / SPV) Gesamtspielzeit: 40:03 Internet: www.falkenbach.de |
Falkenbach, die sympathische kleine Gemeinde im Hessischen, pardon, nein, Falkenbach ist das One Man Projekt des in Düsseldorf wohnhaften Vratyas Vakyas. Seine Alben tragen Namen, die der Edda, einer rund 1000 Jahre alten altisländischen Dichtungs-Sammlung entlehnt sind. Informationen über seine bürgerliche Existenz, zum Beispiel ob er selbst isländischer Abstammung ist, will er nicht preisgeben, was ein etwas mysteriöses Image aufbaut. Sein Pseudonym stammt aus der Vatan-Philosohie, die wiederum auf Asatru, der Rückbesinnung auf die germanischen, heidnischen Naturreligionen basiert. Asatru ist eine Denk-/Glaubensrichtung, in der sich leider auch jede Menge rechte Spinner herumtreiben, was ich hiermit zwar keinesfalls Falkenbach unterstellen will, doch ist es erschreckend, was z.B. im Internet in Verbindung mit Asatru veröffentlicht wird.
Hoffen wir also das Beste und konzentrieren uns auf die Musik.
Pagan-Folk-Viking-Black-Epic-Heathen-Metal oder was auch immer man dieser Musik für Beschreibungen angedeihen lassen wollte, es trifft insofern keine der Bezeichnungen zu als ich keine andere Band kenne, die solche Musik macht. Falkenbach ist einfach Falkenbach.
Das erste Demo entstand 1989 und das erste, schon ziemlich eigenständige aber noch näher am Black Metal agierende Album En Their Medh Riki Fara 1996. Magni Blandinn Ok Megintiri, das einzigartige zweite Album von 1998 definierte dann den typischen Sound, der sich auch auf dem nach fast 6 Jahren hier vorliegenden Nachfolger Ok Nefna Tysvar Ty wieder findet. Gut Ding im Hause Falkenbach will also Weile haben, diese Wartezeit lohnt sich aber.
Erstmals arbeitete Vratyas Vakyas mit Gastmusikern im Studio. Diese, Bolthorn (Drums), Hagalaz (zusätzliche Akustikgitarren) und Tyrann (zusätzliche Vocals), sind von Vindsval, einer Band auf Vratyas Label „Skaldic Art“, hatten aber offensichtlich keinen Einfluss auf die Musik. Wieder entstanden epische Midtempo-Songs, die eine ähnliche Stimmung in sich tragen wie vielleicht "One rode To Asa Bay" auf Bathorys Hammerheart-Scheibe. Symphonisch und nordisch, mit einer ordentlichen Portion Pathos und auch etwas Kitsch aber nie zu schwülstig und kleisternd sondern eher spartanisch und wirkungsvoll. Hauptsächlich klare Männerchöre aber auch vereinzelt Black-Metal-artiges Kreischen, Akustikgitarren-Melodien, meist mehr im Hintergrund Druck machende E-Gitarren und hymnische Synthies wirken so organisch zusammen als müssten Falkenbach eben einfach genau so klingen.
Ok Nefna Tysvar Ty reicht leider nicht an die Klasse des Vorgängers Magni Blandinn Ok Megintiri heran, enthält jedoch jede Menge hörenswerte pathetisch-melodische Metal-Hymnen.
Bernhard Frey
Trackliste
1 | Vanadis | 9:26 |
2 | For as long as Winds will blow ... | 4:03 |
3 | Aduatuca | 4:35 |
4 | Donar's Oak | 4:53 |
5 | ... the ardent awaited land ... | 3:29 |
6 | Homeward Shore | 5:32 |
7 | Farewell | 8:05 |
Besetzung
außer den Parts der Gastmusiker von "Vindsval":
Bolthorn (Drums)
Hagalaz (zusätzliche Akustikgitarren)
Tyrann (zusätzliche Vocals)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |