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Reviews

George Strait

For The Last Time / Live from the Astrodome


Info

Musikrichtung: New Country / Traditional Country

VÖ: 11.02.2003

(MCA Nashville)

Gesamtspielzeit: 54:45

Internet:

www.georgestrait.com

George Strait ist nicht irgendein Country-Sänger, er ist eine Institution innerhalb der Country-Szene, die bereits lange vor modernen Interpreten wie Garth Brooks Bestand hatte und noch lange nach ihnen Bestand haben wird. Er ist ein "Saubermann" mit untadeligem Lebenswandel, gebügeltem Hemd und gebügelter Jeans, der niemandem ein Haar krümmt, und auch aus diesem Grunde ein amerikanisches Idol ist. Zudem weist seine musikalische Karriere keine nennenswerten Schwankungen auf, keine überschwänglichen Hochs und garantiert keine Tiefs, dafür eine Unmenge von Alben, die seinen langjährigen Erfolg dokumentieren. George Strait ist quasi das Packband, das die modernen und traditionellen Flügel der Country Musik zusammenhält. Dies spiegelt auch das Album For the last time (Keine Angst, er tritt weiterhin live auf!) wider, das im Astrodome in Houston/Texas aufgenommen wurde.

Im einzelnen:

In Texas aufzutreten, ist für fast jeden Countrystar ein Heimspiel, denn hier ist diese Musik zuhause. Die Frage ist nur: Wie gut ist der Künstler live? Hier kann die Antwort nur lauten: Super! Denn George Strait bringt seine Songs dar wie von CD gespielt. Der Sound stimmt und der Gesang ist fehlerlos. Es ist also eine ziemlich cleane und straighte Angelegenheit, aber vom "Godfather of Country" kann man keine Dance-Shows und großartige Bühneneffekte verlangen. Er geht auf die Bühne, singt seine Songs und denkt sich: Für die verrückten Shows gibt es ja Shania Twain und andere junge Wilde! Und niemand, der sich Karten für ein George Strait-Konzert kauft, erwartet etwas anderes. Unterstützt wird er durch seine langjährigen Wegbegleiter, die "Ace in the hole"-Band, mit der er wirklich immer noch ein As im Ärmel hat.

Die 16 Songs des Live-Albums geben einen Querschnitt durch das musikalische Schaffen des Interpreten wieder. Songs wie "Heartland", "Check yes or no", "Murder on music row" oder "Amarillo by morning" differieren nicht nur im Tempo, sie haben auch verschiedene Grundeinstellungen und reichen von Balladen wie "The chair" bis zu flottem Twostep wie beim "Fireman", ohne es zu rockig werden zu lassen. Das mag auch wohl daran liegen, dass Strait in seinen Songs Geschichten zu erzählen weiß, die nicht einem zu heftigen Rhythmus zum Opfer fallen sollten. Hier steht er in der Tradition der Country Musik, die auch von anderen Interpreten wie Alan Jackson erfolgreich hochgehalten wird. Der einzige Ausreißer dürfte "Take me back to Tulsa" sein, ein Western-Swing-Titel, der durch seine simple Struktur ein wenig abfällt, aber bei einem Konzert im traditionsbewussten Texas durchaus seine Berechtigung haben dürfte.

Den patriotischen amerikanischen Countryfan wird besonders Titel # 4 des Albums erfreuen, denn nach dem Song "Heartland" wird Strait vom amerikanischen Präsidenten George W. Bush geehrt und mit einem Award ausgezeichnet. Danach lobt er den Präsidenten, und beide George´s erklären, dass sie sich gegenseitig sehr mögen. Das mag ja alles sehr nett sein, aber ob man das auf CD pressen sollte, ist eine Geschmacksfrage, über die man - es ist ja schon passiert - nicht mehr reden muss. Die amerikanischen Countryfans werden es wohl mögen, und für das "alte Europa" wird es keine special edition geben.

Resümee:

Wer bisher weniger als 4 Alben von George Strait in seinem Regal stehen hat, dem kann dies Album als "Best of" durchaus empfohlen werden, denn hier bekommt man - wenn man sich das Publikum wegdenkt - die größten Erfolge nahezu in Studioqualität dargeboten. Und für alle anderen ist es eine Bereicherung ihrer Sammlung, denn dem Countryfan, der sich die CD intensiv (über Kopfhörer) anhört, werden wohlige Schauer über den Rücken laufen, wenn er sich vorstellt, dies Konzert live erlebt zu haben. Und da man nicht davon ausgehen kann, Mr. Strait auf Europas Bühnen live zu sehen, ist dieses Album ein akzeptabler Ersatz, auch wenn die Songs einigen Hörern vielleicht zu clean und zu originalgetreu sein könnten.



Lothar Heising

Trackliste

1Deep in the heart of Texas1:35
2Write this down3:32
3I can still make Cheyenne4:59
4Heartland4:52
5Love without end, amen3:05
6Check yes or no2:53
7The fireman2:50
8Run4:11
9Murder on music row4:22
10The chair3:03
11She´ll leave you with a smile2:55
12Amarillo by morning3:03
13Living and living well3:35
14Take me back to Tulsa3:18
15Blue clear sky2:42
16The cowboy rides away3:50
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So bewerten wir:

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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
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