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Reviews

Billy Ray Cyrus

The other side


Info

Musikrichtung: Country / New Country

VÖ: 28.10.2003

(Curb Records / Warner Bros.)

Internet:

www.billyraycyrus.com

Es ist noch nicht lange her, dass uns Billy Ray Cyrus mit seinem lange verschobenen Album Time flies erfreut hat. Und scheinbar meint er es gut mit seinen Fans, denn mit The other side legte er im selben Jahr gleich noch ein zweites starkes Werk hinterher.

Diesmal erscheint die neue Produktion wieder offiziell über sein Major-Label, nachdem das Vorgängeralbum ja auf eher verschlungenen Wegen auf den Markt kam.
Das kommt auch der Aufmachung der CD zu Gute, die wieder über ein ausführliches Booklet mit Textabdrucken verfügt. Es wurde sogar an die immer beliebter werdende Bonus-DVD gedacht, die neben Infomaterial über den Künstler und die Entstehung des Albums auch drei Videoclips zu dieser Produktion parat hält.

Im einzelnen:

Aber was erwartet uns bei diesem Werk von Billy Ray? In einigen Meldungen wurde verbreitet, dass Cyrus ein Gospelalbum aufgenommen hätte. Gut, die neuen Songs auf dieser Produktion haben diesmal die Besonderheit, textlich alle einen christlichen Bezug herzustellen. Die CD aber deshalb als Gospelmusik einzustufen wäre ein glatter Fehler, denn was man landläufig so unter dieser Musik versteht beschreibt in keinster Weise das, was die Musikliebhaber bei diesem Album erwartet.

Vielmehr erleben wir hier einen Billy Ray wie er es am besten kann: knackiger, gitarrenlastiger New Country, der mal stark rockig und druckvoll aus der Anlage kracht, aber auch mit sehr feinen, gefühlvollen Balladen aufwartet und mit einer Gesangsstimme interpretiert wird, die enorm ausdrucksstark und ausgereift klingt.
"Face of God" eröffnet die CD mit überaus dynamischem, rockigem New Country, von fetzigen E-Gitarren und harten Drums dominiert. In seiner unvergleichlichen Art legt sich Billy Ray mit seiner kraftvollen Stimme wieder mächtig ins Zeug und sorgt mit diesem starken Einstand für mächtig Appetit auf mehr.

Etwas balladenhafter kommt dann "Wouldn't you do this for me" rüber, hier kommen mehr akustische Instrumente zum Einsatz, besonders schön harmonieren hier z.B. die feinen Harmonikaklänge. Billy Ray setzt diesen Song mit sehr viel Gefühl in der Stimme um, denn auch bei ruhigen Titeln trifft der Sänger immer das richtige Feeling und weiß damit voll zu überzeugen. Mit "I love you this much" findet sich ein weiterer Titel, den man in diese Kategorie stecken kann und der als Anspieltipp für eine emotionale Ballade besonders geeignet ist.
"Always sixteen" kommt dann wieder mit enormer Power aus den Boxen. Der rockige New Country Song könnte glatt von Chris Cagle stammen, denn der energiegeladene Sound mit heftig bretternden E-Gitarren, treibenden Drums und durchtränkt von fetziger Fiddle erinnert stark an die Titel dieses Künstlers.

Mit einem guten Schuss Southern-Rock verfeinert poltert "Love has no walls" ungebremst drauf los, immer wieder begeistert der volle E-Gitarren Sound, der mit starken Sololäufen aufgemotzt ist, dazu kommt hier auch noch eine fette Slide-Guitar zum Einsatz. Billy Rays Stimme klingt bei diesem Song so richtig schön "dreckig" und strotz vor Energie, richtig klasse!
Auch "Did I forget to pray", "Holding on to a dream" präsentieren spritzigen New Country im satten Soundgewand. Sehr gitarrenorientiert arrangiert sind die wunderbaren Melodieverläufe mit E- und Slide-Gitarren ausgefüllt und gehen sehr gut und schnörkellos ins Ohr.

Den Abschluss der CD bildet dann der Klassiker "Amazing grace", doch in dieser Form dürfte es diesen Titel bisher wohl noch nicht gegeben haben, alles andere als langweilig wird der Song hier interpretiert. In einer Mischung aus Gospel, Blues und Southern Rock groovt sich dieser Titel in die Ohren. Drums und Bass treiben den Song sehr druckvoll voran, satte E-Gitarren und Slide-Guitar starten ein heißes Solo nach dem anderen, dazu muntere Piano und Hammondorgelklänge. Dass Billy Ray hier wieder voll in seinem Element ist muss man wohl nicht extra erwähnen und so ist dieser 5:48 Minuten lange Titel ein glanzvoller Ausstand.

Fazit:

Ein Album das man wohl getrost zu den stärksten Werken eines Billy Ray Cyrus zählen darf. Billy Ray klingt ausdrucksstärker und überzeugender denn je. Starke Songs von erfahrenen Songschreibern wie z.B. Bob DiPiero, Tom Shapiro, Brett James, Kelly Shiver oder Victoria Shaw, die zum einen mit durchaus ansprechenden Texten, zum anderen mit herrlichen Melodieverläufen begeistern. Dazu ein voller Sound, der New Country Musik satt, erdig und rockig arrangiert präsentiert und dabei wunderbar frisch klingt - keine Spur von kommerziellen Allerwelts-Songs wie man sie häufig in der modernen Chartwelt antrifft. Ein abwechslungsreiches Album das voller Power steckt.

Man kann diese CD also mit bestem Gewissen nur weiterempfehlen!



GeraldH

Trackliste

1Face of God
2Wouldn't you do this for me
3Always sixteen
4I need you know
5Love has no walls
6Tip of my heart
7Did I forget to pray
8Holding on to a dream
9I love you this much
10The other side
11Amazing grace

Besetzung

Drums - Paul Leim, Lonnie Wilson, Greg Morrow
Bass - Dave Pomeroy, Michael Rhodes, Glenn Worf
Acoustic Guitar - Terry Shelton, B. James Lowry
Electric Guitar - Pat Buchanan, Dan Dugmore, Brent Mason, Billy Joe Walker Jr.
Piano, B3-Organ - John Jarvis
Banjo - Kevin Haynie
Fiddle - Jonathan Yudkin
Background Vocals - Bekka Bramlett, Kim Carnes, Wendi Green, Richard Marx, Gene Miller, Kim Parent, Joe Scaife, Chance Scoggins, Harry Stinson, Neil Thrasher, Ray Walker, Denise Walls, Curtis Young

Produzent: Billy Joe Walker Jr.
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So bewerten wir:

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11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
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