Reviews
The Spirit of Ska; 20 Years Jubilee Edition
Info
Musikrichtung:
Ska
VÖ: 17.07.2009 (Pork Pie / Broken Silence) Gesamtspielzeit: 51:12 Internet: http://www.porkpieska.com |
Ska ist nicht gleich Ska. Und viele Ska-Freunde werden ihre persönlichen Vorlieben haben. Da wäre der jamaikanische Prä-Reggae Ska der 50er und 60er Jahre, die Importversion von Laurel Aitkens der Spät 60er, der britische Two Tone Sound der 70er, diverse Mixturen zwischen Ska, Punk und Skacore, poppige Ska-Versionen der 90er und dann wiederum Ska-Ableger, die die unwahrscheinlichsten (ethnischen) Sounds von Mexico über Spanien bis nach Osteuropa in sich aufsaugen.
Als das Pork Pie-Label vor 20 Jahren gegründet wurde erhob der Ska sein Haupt in der Punk-Szene. Und Pork Pie bleiben mit der „20 Years Jubilee Edition“ ihren Wurzeln im Wesentlichen treu. Daneben finden wir auf The Spirit of Ska vor allem die eine oder andere Madness-Reminizens oder poppige Annklänge.
So werden skankende Sounds und akzentuierte Bläsersätze in der Regel von treibenden Gitarren und einem aggressiven Drumbeat vorangetrieben, oder weich und elegant in die swingenden Hüften gelenkt. Da stört es den Ska-Loonatic dann gar nicht, das auch mal eine 08/15 Nummer dabei ist. Das ist ihm immer noch lieber als all die modernen Ethno-Ska-Versuche, bei denen man eher an Paprikagulasch, an Caipiranhas oder andere Getränke, wo man gar nicht weiß, wie man sie schreiben soll, denkt, als an die zünftige Bierdose.
Freudig begegnet man Namen, die man schon fast vergessen hat, wie El Bosso und die Ping Pongs oder Blascore, lernt aktuelle Acts wie Stan or Itchy kennen, oder atmet auf, weil es Yellow Umbrella wieder gibt.
Highlight ist das überragende Cover von Ideals „Berlin“. Hier stimmt Cover wirklich einmal. Denn das Original wird wirklich so weit gevocert (überdeckt), dass ein echtes neues Stück entstanden ist, bei dem man sich erst einmal zwei oder drei Mal fragt: Ist das wirklich das „Berlin“?
Ebenfalls groß sind Blechreiz, die Ska mit 70er Jahre Hard Rock verbinden, das tolle „Ma Belle“, das wieder einmal beweist, dass kaum jemand diese Mischung zwischen Lässigkeit und Eleganz so elegant hinbekommt, wie die Dresdener Yellow Umbrella, und das Stück der Beatles-Ska-Cover-Band Ringo Ska.
Wer noch nicht „addicted to Ska“ ist, findet hier die ideal süchtig machende Einstiegsdroge.
Einen Punkt Abzug gibt es für das völlige Fehlen jeder Art von Booklet.
Trackliste
1 | Blascore - Das unsichtbare Visier | 1:47 |
2 | Dallax - Nite Hero | 3:08 |
3 | Skaos - One Day | 2:47 |
4 | No Life lost - Man kann auch ohne Alkohol keinen Spaß haben | 3:43 |
5 | The Valkyrians - Do you really wanna know | 3:33 |
6 | Lionsclub starring Mark Foggo - Fireball XL 5 | 2:29 |
7 | The Butlers - Berlin | 3:13 |
8 | Spitfire - Chto Takoe | 2:49 |
9 | Liberator - Head full of Nothing | 3:09 |
10 | Stan or Itchy - Addicted to Coffee | 3:57 |
11 | The Busters - Waiting for the Sun | 4:17 |
12 | Bluekilla - Where would we go | 3:26 |
13 | Yellow Umbrella - Ma Belle | 3:07 |
14 | El Bosso & die Ping Pongs - Prinzessin | 3:42 |
15 | Ringo Ska - The Night before | 2:32 |
16 | Blechreiz - Those were the Days | 3:38 |
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |