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De Ledesma, J. (Justo – Joglar - Zonderman)

Sonaten für Violine und Bassinstrument

Info Musikrichtung: Frühklassik Kammermusik VÖ: 22.05.2009 (Ramée / Codaex CD / DDD / 2006 / Best. Nr. RAM 0901) Gesamtspielzeit: 68:40

Das Talent von Juan de Ledesma (1713-1781) stand für seine Zeitgenossen außer Frage. Seine Kompositionen wurden hoch gehandelt. Die hier eingespielten Sonaten für Violine und Continuo zeigen, wie er mit wenigen, flexibel gehandhabten Kompositionsformeln sein aus der italienischen Kunst- bzw. andalusischen Volksmusik entlehntes Material gefällig aufbereiten konnte.

Das Ergebnis ist leichte, beschwingte Kammermusik vom meist moderatem Ausdruck, bei der eine Vorliebe für recht lange Sequenzbildungen mit Tonleitern, Arpeggien und Triolen auffällt. Eine gewisse Materialermüdung (und Hörererschöpfung) bleibt da nicht aus, zumindest dann, wenn man längere Zeit konzentriert lauscht. Dafür sind die Sonaten nicht komponiert worden; eher fungierten sie als Untermalung geselligen Beisammenseins. Zu jeder Situation und Stimmung gibt es ein passendes Stückchen. Ein schmerzvolles Andantino (Track 8) sticht wegen seiner Intensität aus dem vorherrschenden Konversationston heraus.
Man könnte das Ergebnis als gut arrangierte musikalische Ornamente bezeichnen, oder als „Möbelmusik“ (um einen Ausdruck von Eric Satie zu verwenden) die sich gut in die höfischen Interieurs einfügte, in denen sie aufgeführt wurde. Es handelt sich also um nicht mehr, aber auch nicht weniger als durchschnittliche U-Musik des 18. Jahrhunderts, die massenhaft komponiert und vom musikliebenden Publikum verbraucht wurde.

Eine Besonderheit dieser Einspielung ist die Besetzung des auskomponierten Basses mit einem Cello und einer Gitarre (statt Cembalo). Dies und der lockere Ansatz der Ausführenden unterstreicht den eleganten, transparenten Charakter der Musik - ein Pluspunkt der Produktion.

Georg Henkel