Reviews
The Best of Wonderland
Info
Musikrichtung:
Beat Pop
VÖ: 26.06.2009 (1973) (Revisted / SPV) Gesamtspielzeit: 67:09 |
Les Humphries als Bandmitglied, James Last als Produzent, eine Coverversion von Heintjes „Mama“, die spätere Karriere eines Bandmitglieds als Baccara-Komponist und die Wahl des Bandnamens durch die Leser der Bild-Zeitung werfen ein schlimmeres Bild auf Wonderland als nötig.
Die Hoffnung, die man auf die Band setzen könnte, weil Achim Reichel an Bord war, der spätere Blind Guardian-Produzent Kalle Trapp zeitweise den Bass zupft und sie als Nachfolgeband der Rattles gelten darf, erfüllt sich allerdings nicht.
The Best of Wonderland, eine 1973 erschienene Compilation von acht Singletracks und vier neuen Stücken, blieb die einzige LP-Veröffentlichung von Wonderland. Jetzt ist sie um acht weitere Stück ergänzt auf CD erschienen. Beigegeben ist ein sehr ausführliches Booklet mit einer Bandbiographie auf Deutsch und Englisch, das insbesondere die Karrieren der einzelnen Musiker sehr deutlich beschreibt - auch da wird noch einmal deutlich, dass die Bedeutung dieser Band eher aus dem resultiert, was ihre Mitglieder an anderen Orten fabriziert haben.
Was wir hier in einer guten Stunde hören, verbindet die 60er mit den 70ern, den Beat mit dem Pop - und in Ansätzen (vor allem im Bereich der Bonus-Tracks) mit dem Rock.
Das ganz passable „Moscow“ klingt ein weing, als hätten sich die Disco-Popper Dschingis Khan mit Tom Jones zusammen getan, dessen Bombast-Pop immer wieder einmal durchscheint. „I make Music“ lässt vermuten, dass Wonderland gerne die Beach Boys gewesen wären. Ähnliches lässt sich an dem mit Country-Elementen abgeschmeckten „Poochy“ beobachten. Die Chöre erinnern auch mal an frühe Heep-Alben („Try to be what you are”). Daneben gibt es mit „Rock’n’Roll People” Rock’n’Roll mit Bläsern. „Burdon“ klingt so wie es heißt. Weicher Blues im Eric Burdon-Stil. „Jump Anna Trampaleen” liefert mit Kirmes-Stimmung ein gelungenes Finale für das ursprüngliche Album, das wenig Gründe liefert, es im Jahre 2009 noch zu erstehen.
Das ändert sich mit den Bonus-Tracks zwar nur geringfügig. Aber hier sind die eindeutig interessantesten Stücke zu finden. Da wäre einmal die Orgel von Claus-Robert Kruse nennen, die dem rhythmischen „Country Clown“ die Highlights setzt und dem wohl progressivsten Stücke des Albums („Teachers and Preachers“) einen Hauch von Emerson Lake & Palmer versetzt. Bei beiden Stücken wirkt auch Kalle Trapp mit, wie auch auf dem sehr geilen „Heya Donna Leya“, das gemeinsam mit dem „King of America die härtesten Takte der Compilation liefert.
Trackliste
1 | Moscow | 2:49 |
2 | On my Way | 3:37 |
3 | I make Music | 3:57 |
4 | Count down | 2:36 |
5 | Rock'n'Roll People | 3:10 |
6 | Poochy | 2:20 |
7 | Boomerang | 2:54 |
8 | Gas Balloon | 3:50 |
9 | Try to be what you are | 2:19 |
10 | Do you remember | 4:10 |
11 | Burdon | 3:28 |
12 | Jump Anna Trampaleen | 3:14 |
13 | Peeping and hiding (Bonus Track) | 3:13 |
14 | Teachers and Preachers (Bonus Track) | 4:25 |
15 | King of America (Bonus Track) | 2:29 |
16 | Heya Donna Leya (Bonus Track) | 4:44 |
17 | Country Clown (Bonus Track) | 4:57 |
18 | Hey Willie (Bonus Track) | 2:56 |
19 | Mighty Pudding (Bonus Track) | 3:37 |
20 | Mama (Bonus Track) | 1:21 |
Besetzung
Achim Reichel (Git <2,3,5,14,1516,17>, B <1,4-13,15,20>)
Dicki Tarrrach (Dr)
Les Humphries (Keys <1,4,6-13,20>)
Helmuth Franke (Git <1,4,6-13,20>)
Kalle Trapp (B <2,3,14,16,17>)
Claus-Robert Kruse (Keys <2,3,14,16,17>)
Peter Hecht (Piano <5,15>)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |