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Atlantis

Atlantis

Info Musikrichtung: Krautrock VÖ: 26.09.2008 (1972) (Revisted / SPV) Gesamtspielzeit: 38:32

Atlantis ist die Nachfolgeband von Frumpy - stilistisch sehr nah am Vorgänger gebaut, was kein Wunder ist. Die beiden Elemente, die Frumpy unverwechselbar gemacht hatten - die Orgel von Jean-Jacques Kravetz und vor allem die überragende Soul- und Rock-Stimme von Inga Rumpf -, sind weiter mit dabei.

Eine kritische Anmerkung verdient der dumpfe Sound. So etwas ist mir bei all den Revisted Neu-Veröffentlichungen, die ich in den letzten Monaten unter dem Messer hatte, noch nicht vorgekommen. Aber man hört sich ein und kann sich zumindest einreden, dass der Sound die schwarze Atmosphäre des Albums noch unterstützt.

Atlantis bauen den stark an die USA angelehnten Weg Frumpys, der beiden Bands eine Sonderstellung in der Krautrock-Szene verschaffte, noch weiter aus. Nun kommen zum Soul auch noch Funk-Elemente dazu, die im Opener „Get up“ stellenweise ganz offensichtlich bei James Brown abgeschaut sind.

Daneben gibt es die sehr rhythmischen Titel „Let's get on the Road again” mit viel Percussion und Piano und „Big Brother“, das seine an George Orwell angelehnten Gedanken, auf einem schön groovenden Fundament äußert.
Das lange „Living at the End of Time” dürfte die sowohl rockigste, als auch progressivste Nummern sein. Der Jam-Rock artige Mittelteil ist typisch 70er Jahre und bringt die Band am stärksten in Kontakt mit dem „eigentlichen“ Krautrock.
Das hymnische „Maybe it's useless” greift den Zeitgeist an ganz anderer Stelle auf. Es hätte auch in die Rockoper Jesus Christ Superstar eingebaut werden können.

Die Operation „Wiederbelebung Frumpy“ ist mit diesem Album ohne jede Frage gelungen. Mit der Scheibe im Gepäck haben es Atlantis als ein der ganz wenigen deutschen Bands geschafft auch in den USA mit Erfolg zumindest einen Fuß in die Tür zu stellen.

Norbert von Fransecky