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Reviews

Unholy

New life behind closed eyes


Info

Musikrichtung: Hardcore, Thrash/Death Metal

VÖ: 17.07.2009

(Prosthetic Records/Soulfood)

Gesamtspielzeit: 36:07

Internet:

http://www.myspace.com/unholy

Der schon fast klassisch zu bezeichnende Metalcore mit seinen Einflüssen aus dem amerikanischen Hardcore und des Gotenburg-Sounds, sowie dem üblichen Wechsel zwischen harschen Strophen und klar gesungenen Refrains scheint sich langsam totzulaufen. Denn immer mehr Bands folgen nicht den Spuren von Killswitch Engage oder Unearth, sondern gehen die Sachen noch ein Stückchen härter an und schnuppern noch stärker am Death Metal. Dazu gehören auch Unholy, die über Prothestic Records dieser Tage ihr neues Album New life behind closed eyes raus hauen.

Die Wurzeln der Band liegen ganz eindeutig im kompromisslosen Hardcore, aber anstatt melodiösen Leads und käsigen Refrains wird hier zusätzlich die volle Metalkeule geschwungen. Dabei bezieht das Quintett seine Einflüsse offensichtlich auch von Bands wie Entombed oder Carcass. Die Riffs sägen gnadenlos metallisch und manches Mal auch thrashig und der Rhythmus bollert geradeaus und nicht selten recht groovig nach vorne, dass es eine wahre Pracht ist. Sinnfreie und affektierte Breakdowns gibt es glücklicherweise keine, stattdessen durchgehend pure Aggressivität und Angriffslust. Unholy lassen dabei zu keiner Sekunde den Zweifel aufkommen, dass hier eine Horde stinkiger und angepisster Männer am Werk ist.

Aber die Band bezieht ihre Härte nicht nur von der zweifelsohne massiven Produktion und dem brachialen Gesamtbild, sondern spielt ihr musikalisches Können aus um ihr Ziel zu erreichen. Und dieses kann nur lauten: Volle Kraft voraus gegen das Übel der Welt. Und das ist nach Frontschreihals Billy Price der Mensch selbst, der durch seine Dummheit seinem eigenen Untergang entgegen steuert. Denn um nichts anderes geht es in den hasserfüllten Texten des Herrn. Seine Worte schreit er auch mit voller Inbrunst und äußerst bissig in die Welt hinaus. Wenn man ehrlich ist, aber auch ziemlich eintönig dazu. Denn nur böse ist mit der Zeit ziemlich ermüdend. Noch dazu, wenn es auch den Songs an einer gewissen Abwechslung, sowie Haken und Ösen, an denen sich der Hörer festklammern kann, fehlt.

Denn genau an diesem Problem leiden Unholy ziemlich. Denn New life behind close doors rast wie ein Schnellzug durch die Gehörgänge und verdreht einem ohne weiteres das Genick. Doch wirklich hängen bleibt dabei auf Dauer leider nicht allzu viel, auch wenn man instrumental immer wieder durch melodischere Gitarreneinschübe und zahlreiche Soli Akzente setzt und sich offen erkennbar um Komplexität des eigenen Schaffens bemüht ist. Daher hinterlässt das Album einen eher zwiespältigen Eindruck, auch wenn es an sich ein mitreißend klingendes Stück Musik einer versierten Band für Leute, die sich gerne anschreien und den Kopf abreißen lassen wollen. Also eher was für Fans, als für Gelegenheitshörer.



Mario Karl

Trackliste

1Seeker immortal (3:37)
2Children of eternal sleep (2:27)
3These wounds never heal (3:41)
4Into the flesh of another (3:20)
5The blinding light (3:46)
6Look to the blood (4:20)
7No faith (2:00)
8Th&#1091; followers (3:36)
9Behind the veil of darkness (4:02)
10New life behind closed eyes (5:18)

Besetzung

Billy Price (Vocals)
Jonathan Dennison (Guitar)
Steve Caiello (Guitar)
Gary Mann (Bass)
Andy Miller (Drums)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger