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Krebs, Homilius, Bach u.a. (Concert Royal)

Musik aus sächsischen Schlosskirchen

Info Musikrichtung: Barock VÖ: 02.06.2009 (Cantate / Klassik Center Kassel / SACD hybrid / 2008 / Best. Nr. C 58038) Gesamtspielzeit: 74:41 Internet: CONCERT ROYAL Köln

Werke für Barockoboe und Orgel um und nach Bach werden uns auf dieser SACD präsentiert. Im 18. Jahrhundert entwickelte sich unter den Schülern und Enkelschülern Bachs eine Tradition vor allem im mitteldeutschen Raum, wo es üblich wurde, instrumentale Zwischenspiele oder Choralvorspiele von einem Blasinstrument, zumeist der Oboe, und der Orgel ausführen zu lassen. Dem Blasinstrument ist dabei regelmäßig der Cantus Firmus zugewiesen, während der Orgel die Aufgabe zufällt, das Ganze kunstvoll virtuos zu umspielen und auszuzieren.
Dabei wird transparent, wie unterschiedlich die Komponisten diese an sich recht fest umrissene Konstruktion umsetzten und wie die musikalischen Entwicklungslinien in den Generationen nach Bach verliefen.

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die Produktion damit in erster Linie ein musikhistorisches Interesse befriedigt. Dass es letztlich auch dabei bleibt, liegt zum einen am wenig abwechlsungsreichen Grundcharakter der Stücke und der überwiegenden Fixierung auf die Instrumentenpaarung Oboe-Orgel, aber auch daran, wie Karla Schröter (Oboe) und Willi Kronenberg (Orgel) an die Sache herangehen. Beide verfolgen einen zurückhaltenden bis meditativen Ansatz. Die Tempi werden extrem langsam genommen: Das, was die Vortragsbezeichnung "Vivace" trägt, wirkt damit eher wie ein Adagio. Kronenberg bevorzugt zudem einen wenig spielerischen, vom Legato geprägten Zugriff. Die Kombination dieser Elemente führt unweigerlich zu einer ins Akademische tendierenden Interpretation, die es dem Zuhörer auf Dauer nicht leicht macht.

Sven Kerkhoff