Reviews
Invisible wounds
Info
Musikrichtung:
Power Metal
VÖ: 26.06.2009 (Massacre Records/Soulfood) Gesamtspielzeit: 44:13 Internet: http://www.inmoria.com http://www.myspace.com/inmoriamusic |
Bollnäs ist ein beschauliches Städtchen in der historischen Provinz Hälsingland in Schweden. An sich wäre dieser Ort nicht besonders der Rede wert, kämen nicht zwei Bands von dort, welche speziell in den 90ern stark von sich reden machten. Gemeint sind Tad Morose und Morgana Lefay. Um beide wurde es in letzter Zeit verdächtig still, aber mit Inmoria bricht man jetzt sein Schweigen. Denn dahinter steckt niemand anderes als die fast vollzählige Hintermannschaft von Tad Morose, sowie die Powerstimme von Morgana Lefay, Charles Rytkönen. Das lässt aufhorchen und verspricht exzellente Musik. Und nichts anderes bietet das Debüt Invisible wounds auch.
Wenn man den Sound von Inmoria auf einen kurzen Nenner bringen will, klingt es (logischerweise) wie man sich eine Mischung der beiden Hauptbands vorstellt, gepaart mit dem Vibe früherer Nevermore. Harter und treibender Power Metal, der diese Bezeichnung auch verdient, stark rhythmusbetont, düster angehaucht und hymnisch veranlagt und ohne jegliche massentaugliche Zugeständnisse. Dabei geht man allerdings nicht so episch und verspielt wie einst Morgana Lefay zu Werke, sondern eher straight, aber doch komplex genug um nicht so schnell langweilig zu werden. Denn Details verstecken sich unter der Schale viele. So setzt der allgegenwärtige Dan Eriksson an seinen Keyboards beständig Farbpunkte, während im Vordergrund die Gitarren im Stakkato wüten. Dies dürfen auch mal kurze Loops oder sphärische Tupfer sein, welche die dunkle Stimmung unterstreichen.
Auch wenn die Tastentöne immer präsent sind, drängen sie sich nie in den Vordergrund. Denn dort stehen eindeutig die harten und teils modernen Riffs, sowie die kraftvolle und markante Stimme von Charles Rytkönen. Allein sein Gesang ist schon die halbe Miete. Selten hat man ihn so bissig, emotional und entschlossen singen hören wie hier. Überhaupt klingt das ganze Album, als sei es ein regelrechter Befreiungsschlag für die beteiligten Musiker, derart engagiert dröhnt das Ganze aus den Lautsprechern.
Trotz der genannten Parallelen klingen Inmoria recht eigenständig und es wäre keinesfalls notwendig gewesen beim treibenden „As I die“ ganz dreist das Hauptriff von In Flames’ „Cloud connected“ zu recyceln. Denn starke Songs, kann das Team ganz allein schreiben. Zum Beispiel das stark mitreißende „Alone“, das maschinenhafte „Misery“ oder das etwas melodischere „Haunting shadows“, bei dem noch unterstützender Frauengesang hinzukommt. Dieser kommt im letzten Drittel immer stärker zum Einsatz und verleiht dem Ganzen eine leichte Gothic-Note.
Invisible wounds ist nichts anderes als ein sehr starkes und überraschendes Metalalbum geworden, von dem man sich möglichst bald eine Fortsetzung wünscht. Hier greifen alle Einzelteile wunderbar ineinander und sorgen für einen echten Hörgenuss. Fans von Tad Morose und Morgana Lefay müssen einfach zugreifen und alle anderen sollten zumindest reinhören. Als Schlussfazit bleibt nur noch eines zu sagen: Bollnäs-Metal rockt noch immer!
Mario Karl
Trackliste
1 | Come Insanity | 3:33 |
2 | Alone | 4:55 |
3 | Fantasy | 4:49 |
4 | As I Die | 4:29 |
5 | Misery | 4:27 |
6 | Circle Of Memories | 4:30 |
7 | Haunting Shadows | 4:32 |
8 | Will To Live | 4:11 |
9 | The Other Side | 4:27 |
10 | I Close My Eyes | 4:20 |
Besetzung
Dan Eriksson (Keyboards)
Christer Andersson (Guitar)
Tommi Karppanen (Bass)
Peter Morén (Drums)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |