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Bach Chor Siegen

Jauchzt alle Lande (Mit Psalmen auf den Spuren Calvins)

Info Musikrichtung: Geistliches Lied VÖ: 05.01.2009 (Gerth) Gesamtspielzeit: 47:33 Internet: http://www.bachchor.de

Das Jubeljahr zum 500. Luther-Geburtstag 1983 liegt schon ganze Ewigkeiten zurück - und alles rüstet sich zu den großen Reformationsjubiläen, die sich mit Luthers Thesenanschlag 1517 befassen. Da bleiben die „kleinen“ Reformatoren etwas im Schatten stehen.

Am 10. Juli 1509 wurde Johannes Calvin, eigentlich: Jean Cauvin, im französischen Noyon geboren. Zusammen mit Huldrych Zwingli ist er der Vater der reformierten Kirche. Zu seinem 500. Geburtstag hat der Bach Chor Siegen - unterstützt vom Reformierten Bund und der Evangelischen Kirche Deutschland (in der lutherische und reformierte Kirchen zusammengeschlossen sind) - eine CD mit Psalmengesängen zusammengestellt.

In wieweit und welcher Form die hier zu hörenden Texte direkt auf Calvin zurückgehen, lässt der Klappentext offen. Er berichtet nur dass Calvin, angeregt durch Luthers reiche Produktion evangelischer Kirchenlieder in deutscher Sprache, begonnen hat die 150 Psalmen des Alten Testaments für seine Gemeinden in Strassburg und später Genf in französische Gedichte zu übertragen, die im bis dahin musiklosen reformierten Gottesdienst gesungen werden sollten.

Ob Calvin selber auch in Deutsch übersetzt hat, ob die hier zu hörenden Texte Übersetzungen seiner französischen Texte, oder ganz einfach nur nach seinem (französischen) Vorbild ins Deutsche übersetzte Psalmen sind, bleibt so offen.

Wir hören „echte“ Kirchenmusik. Denn Jauchzt alle Lande ist keine Studioproduktion, sondern eine in der Martinikirche, Siegen, aufgenommene CD, die die Atmosphäre einer Kirche sehr authentisch transportiert. Das kann dann auch mal dazu führen, dass die „Königin der Instrumente“, wenn sie denn richtig herrschaftlich auftrumpft, den Chor ein wenig in den Hintergrund rückt. Das aber geschieht nur punktuell. Einige Titel haben eine dezentere Orgel-, oder ein Bläser-Begleitung, andere präsentieren den Chor völlig ohne instrumentale Begleitung. Manchmal klingt das fast gregorianisch.

Es gibt sicherlich viele CDs mit prächtigerem Gesang. Jauchzt alle Lande gewinnt seinen Charakter durch die sehr authentische „Kirchlichkeit“ der Aufnahme, die uns in die Gegenwart eines guten Kirchenchores hinein nimmt und nicht in die Perfektion des Konzertsaales oder des Tonstudios.

Norbert von Fransecky