Reviews
Sort of Revolution
Info
Musikrichtung:
Singer / Songwriter / Geistpop
VÖ: 22.05.2009 (Ninja Tune / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 46:13 Internet: http://www.finkworld.org |
Talk Talk, Portishead, Prince, Radiohead und das alles eigentlich ziemlich ruhig und eingängig. Gehen diese Attribute unter einen Hut? Eigentlich nicht, doch Feenian Greenall alias Fink (UK) hat es irgendwie schon geschafft. Auf seinem neuem, fantastischen Album Sort of Revolution bietet der modernstes Singer / Songwritertum auf den Punkt, setzt dabei eine Menge Elektronik und auch eine Menge akustischer Mittel ein und hat mit seinen beiden Mitstreitern ein sprödes, minimalistisches und doch ideenreiches, dunkles und doch eingängiges Werk veröffentlicht.
Hauptinstrument ist fast immer die Akustische Gitarre, doch geht es bereits im Opener und Titelstück eher elektronisch los. Die kreisenden Sounds und die dunkle tiefe Stimme, die Verlorenheit, mir fällt als Referenz wirklich nur Radiohead ein. Doch es gibt halt auch reine Gitarren / Rhythmussongs wie den Abschlusssong „Walking in the sun“ der durch seinen Gospelartigen Gesang Größe erreicht. Dazwischen liegen stille Monster wie das Pianobetonte und traurige „Move on me“, das an das letzte David Sylvain Projekt Nine Horses erinnernde „Six Weeks“ dominiert von surrender, kaum wahrzunehmender Elektronik, Akustikgitarre und so wunderbar gedoppelten Gesangsspuren, das einem die Sinne aufgehen. „Nothing ever finished“ ist dann wieder eines dieser an Radioheads ruhigen Songs erinnernde Werk, leise Instrumentaltracks und dazu intensiver Gesang. „See it all“ klingt dann wie Shearwater, leises Piano, langsam treibende Beats und ebenfalls spröder Gesang. „Pigtails“ wirkt dann wie eine Kooperation von Prince und David Sylvain mit akustischen Instrumenten und „Maker“ hätte hervorragend auf Talk Talk´s Spririt of Eden, auf die zweite Seite mit den drei eher ruhigen Tracks gepasst. Einzig das etwas blasse „If I had a Million“, in dem Fink zu recht simpler Akustikgitarre über seine Wünsche zu dem Thema Geld sinniert, fällt aus den 10 Songs etwas ab. Doch Ihnen hierfür Abzug zu geben wäre nicht fair, dafür bieten die übrigen neun Songs ein zu hohes Niveau auf dem anspruchsvollen Pop und Rocksektor.
Ich fürchte nur, dass dieses feine Album überhört werden wird, so still wie es ist.
Ich hoffe helfen zu können, dass dies nicht passieren wird.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | Sort of Revolution | 6:34 |
2 | Move on me | 3:39 |
3 | Six Weeks | 3:04 |
4 | Nothing ever finished | 4:07 |
5 | See it all | 5:14 |
6 | Q & A | 6:16 |
7 | If I had a million | 4:34 |
8 | Pigtails | 3:51 |
9 | Maker | 5:36 |
10 | Walking in the sun | 3:18 |
Besetzung
Guy Whittaker: Bass
Tim Thornton: Schlagzeug
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |