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Reviews

Tartufi

Nests of waves and wire


Info

Musikrichtung: Indie Pop/Rock, Psychedelic, Progressive

VÖ: 15.05.2009

(Southern Records/Soulfood)

Gesamtspielzeit: 55:20

Internet:

http://www.tartufirock.net
http://www.myspace.com/tartufi

Nests of waves and wire beginnt richtig beschaulich mit einem zarten Keyboardteppich, der von einer gezupften Gitarre abgelöst wird, zu der Lynn Angel mit seiner klaren und hellen Stimme seine Worte singt. Fast möchte man meinen das Duo Tartufi (Italienisch für Trüffel) will uns auf seinem vierten Album mit schönem und leichten Indiepop umgarnen. Doch bald schwellt der lange Song immer mehr an, umschifft diverse schroffe Klippen und Windungen und nimmt den Hörer mit auf eine bildreiche und phantasievolle Reise.

Nein, das was diese Band hier bietet ist alles andere als einfache und leicht einzuordnende Musik. Das hier klingt als würden sich die Beach Boys zusammen mit Porno for Pyros und Animal Collective auf eine ausgelassene Jam Session in einer Hippiekommune treffen. Zur Einstimmung legt das Kollektiv ein paar alte Psychedelic- und Artpop-Schallplatten auf und ein paar der Herren schrecken sicher auch nicht vor dem Konsum von ein paar Stimulanzien zurück. Danach macht man sich ans Werk, ausgedehnte und vielschichtige Lieder zu entwerfen, die nur so von harmonischen und mehrstimmigen Gesängen, weiten Soundscapes, zarten Melodien und übereinander gelegten Harmonien, teils polyrythmischen Perkussionen, versponnenen Instrumentierungen und einer positiven Art von Wahnsinn wimmeln.

Man merkt es schon, die Musik von Tartufi ist nicht nur ziemlich eigen-, sondern auch sehr einzigartig. Was hier zusammen entworfen wurde, lässt sich anfangs auch gar nicht so einfach erfassen und es ist kein Wunder, dass der Hörer zwar gleich zu Beginn schön umschmeichelt, aber auch mit einigen Fragezeichen zurück gelassen wird. Die bunten, einfallsreichen und stellenweise collagenartig zusammengefügten Texturen, die das Duo über ihre Songs gelegt hat, und die Wendungen die sie nehmen, sind nämlich gar nicht so leicht zu erfassen, ergeben aber mit jeder Umdrehung mehr Sinn und entfalten ihre ganz eigene Atmosphäre, die immer wieder von himmelhoch jauchzend zu unheilvoll wechselt.

Das Ergebnis ist ein experimenteller und psychedelisch angehauchter Indiepop mit einem leichten Noiserockansatz wie man ihn so schnell nicht wieder hören wird. Es wäre auf jeden Fall spannend wie das Duo diese Musik live umsetzen wird. Denn hier klingt es fast, als wäre ein zehnköpfiges Orchester mit einem Chor am Werk. Faszinierend und erfrischend. Ein selten zu findendes Trüffelstück eben.



Mario Karl

Trackliste

1Fear Of Tall Giraffes, Fear Of Some Birds6:55
2Dot Dash4:52
3Engineering12:54
4Church Of Hanging Leaders8:25
5System Folds3:23
6Fleet Week (The Corruption Of Incredible Inv????)8:37
7Hole Or Space10:14

Besetzung

Lynne Angel (Gesang, Gitarre)
Brian Gorman (Schlagzeug)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger