Reviews

Southern Tenant Folk Union

Revivals, Rituals and Union Songs

Info Musikrichtung: Bluegrass VÖ: 13.02.2009 (Dandyland / Cargo) Gesamtspielzeit: 39:52 Internet: http://www.southerntenantfolkunion.com

Pat McGarvey ist in unserem Magazin das letzte Mal als Gast auf dem Album von The Coal Porters in Erscheinung getreten. Jetzt liegt er mit seinem eigenen Projekt im Player.
Der Bluegrass verbindet beide Ensembles. Verwechslungsgefahr besteht allerdings nicht. Da wo die Coal Porters rocken, folkt die Southern Tenant Folk Union; da wo sie eine fette Produktion auffahren, ist die Folk-Pächter Gewerkschaft - äähh - ursprünglich. Das ist gar nicht so böse gemeint, aber irgendwann zerren der etwas jaulende Gesang und die blecherne Abmischung dann doch an den Nerven.

Das fällt aber nicht überall ins Gewicht. Das passt bei dem an Donovan erinnernden „Let it roll“ mit seinen dramatischen Streichern, genauso wie bei dem Songwriter-Stück „No more hard Times (no more Trouble)“, das uns nach „Nebraska“ entführt.
Und dann gibt es da auch toll los gehende Stücke, wie das eröffnende „Never got the Best of me“ mit Geige und Banjo, das sehr fröhliche „Folk Tree“, das verträumte „Mesopotamia“ oder das rhythmische „Down to the Riverside“, die alle Kritik vergessen lassen.
Und dann setzen das düstere „Cocaine“ mit osteuropäischem Flair und das indianisch anmutende „Changeling Child“ noch ihre eigenen Duftmarken.

Und so ist man mit den Revivals, Rituals and Union Songs am Ende ziemlich zufrieden, zumal es ja nach einem im Eigenvertrieb erschienen Debüt das erste Album bei einem Label.

Da steckt also noch Entwicklungspotenzial drin.
Wir sind gespannt!

Norbert von Fransecky