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Quintessence

Indweller

Info Musikrichtung: Folk Prog VÖ: 27.10.2008 (1972) (Esoteric / Cherry Red / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 37:48

Folk-Musik - Volksmusik? - ist etwas, was wirklich nett sein kann, wenn man sich einfach mal mit ein paar Kumpels ans Lagefeuer setzt, oder an den Strand, oder in den Wald, oder sonst wohin. Dann schnallt man sich die Gitarren um, nimmt Perussionsinstrumente und was man sonst gerade zur Hand hat - und spielt vor sich hin. Und alle, die dabei sind, singen fröhlich und ungehemmt mit. Bei so was singe sogar ich gerne. Das kann richtig Spaß machen.

Muss man das aber gleich auf CD - oder Platte - packen?

Diese Frage beschäftigt mich, weil Indweller über weite Strecken genauso „natürlich“ klingt. Gut, da kommen noch ein paar Flöten und natürlich (Das Album stammt schließlich von 1972!) auch eine Sitar dazu. Aber das macht den Kohl auch nicht fett, und klingt im schlechtesten Sinn „ökologisch“ - nämlich in dem Sinn, dass nur klar ist, worauf man verzichtet - nämlich alles was irgendwie nach guter Produktion klingt; während das, was man denn nun positiv dagegen setzt, völlig fehlt.

Denn die Fröhlichkeit, das Leben und die Unmittelbarkeit, die das Lagerfeuermusizieren aus macht - Davon ist hier wenig zu spüren. Irgendwie erinnert diese musikalische Darbietung an die Backstage-Filmchen, die heute jeder zweiten DVD beigepackt sind, in denen man sich an Szenen ergötzen soll, die eigentlich nie für jemanden außerhalb des Bandgeschehens gedacht waren.

Sinnvoll erschiene mir im besten Fall eine EP, die den locker flockigen, Jesus hoch leben lassenden Opener, das quasi Folk-freie, rockige „Holly Roller“ und den zum Taschentuch/ Fähnchen/ Feuerzeug schwenken animierenden Singalong „Mother of the Universe“ enthielte.

Norbert von Fransecky