Reviews

Paganizer

Scandinavian Warmachine

Info Musikrichtung: Death Metal VÖ: 17.04.2009 (Cyclone Empire/Soulfood) Gesamtspielzeit: 55:56 Internet: http://www.paganizer.com

Seit 1998 existieren Paganizer, aber erst nach zahlreichen Pannen, Splits und Verzettelungen konnte das für 2006 geplante Album Carnage Junkie 2008 erscheinen, und zwar als alles platt walzende old school Death-Walze. Nur ein Jahr später erscheint das neue Album Scandinavian Warmachine. Schon die kurze Pause machte mich ein wenig skeptisch, ebenso die Anzahl von 16 (!) Titeln auf einem Album, was mehr nach S.O.D. klingt oder das an Vaders Video zu "This is the War" erinnernde Cover...

Aber: Jegliche Skepsis unbegründet, statt dessen Tränen des Glücks in meinen Augen! Warum auch immer die Plattenfirma Paganizer mit "old school Death Metal" bewirbt - es wird dem Album absolut nicht gerecht! Spätestens beim Song "Colder" sollte klar sein, dass Paganizer ihr Album an der Schwelle ansiedeln, an der Mitte der 90er Bands das "mehr" an Melodie entdeckten, ohne auf die Brutalität des Death verzichten zu wollen (der Höhepunkt dieser Ära für mich: Hypocrisy mit The Fourth Dimension).
Paganizer machen auf Scandinavian Warmachine quasi alles richtig: up- und midtempo-Stücke, nackenbrechende Arrangements, ein höllisches growlen, eine blitzsaubere und fette Produktion... und daneben hauen sie solche Hymnen wie das schon genannte "Colder", oder auch das folgende uptempo-Stück "Thule in Flames" mit dem schleppenden Refrain. Weitere Highlights sind "Crusader", das treibenden "Morbid Panzer Batallion" mit dem "Dismember-Memorial-Solo"...

Um es kurz zu machen: Paganizer legen mit Scandinavian Warmachine ein Album vor, dass sicherlich zu den besten im Death der letzten Jahre gehört. Präzise, kalt, atmosphärisch, mitreißend, intelligent - und das ganze auf der Basis brutalen Deaths. Schlichtweg eine alles niederwalzende Abbruchbirne - Scandinavian Warmachine!

Andreas Matena