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Bach, J. S. (Valetti)

Konzerte für verschiedene Instrumente IV (BWV 1041, 1044, 1047, 1061)

Info Musikrichtung: Barock Konzert VÖ: 01.02.2009 (Alpha / Note 1 / CD / DDD / 2008 / Best. Nr. Alpha 137) Gesamtspielzeit: 61:07

Nach einer etwas längeren Pause bittet Café Zimmermann zum vierten Mal zu einem Konzert mit Werken Johann Sebastian Bachs. Wieder stehen Kompositionen für verschiedene Instrumente auf dem Programm, jedes individuell im Zuschnitt und in der Klangwirkung. Zusammengestellt wurde das Programm in Anlehnung an die berühmten Aufführungen von Bach Senior, seinen Söhnen und Schülern, die in jenem Leipziger Kaffeehaus musizierten, nach dem sich das Ensemble benannt hat.

Dem eher intimen Rahmen tragen die Musiker auch durch eine historisch korrekte kammermusikalische Besetzung Rechnung, die im Grunde nur Solisten kennt und das konzertante „Wetteifern“ mit- und gegeneinander perfekt abbildet. Das auch in Bachs Konzertschaffen durch außergewöhnlichen Einfallsreichtum hervorstechende Tripelkonzert für Traversflöte, Violine, Cembalo und Streicher (BWV 1044) erfährt eine Deutung, die Temperament, klangliche Brillanz und Durchhörbarkeit glücklich vereint. Tendierten die Ausführenden in ihren früheren Bach-Recitals manchmal zu einem etwas zu pauschalen Schlank-und-Schnell-Stil, so halten sie hier glücklich die Mitte zwischen Virtuosität und Einfühlungsvermögen in die Ausdruckspotentiale der Musik.
Dabei zeichnen sich z. B. das Violinkonzert BWV 1041 oder das 2. Brandenburgische Konzert BWV 1047 weniger durch außergewöhnliche gestalterische Einfälle als ein biegsames, organisches Spiel aus, das durch dynamische und klangfarbliche Akzente belebt wird. Solistische Besetzung hin oder her: Das Teamwork steht im Vordergrund (sehr gelungen z. B. im 2. Brandenburgischen Konzert das strahlende, aber nicht blendende Spiel des Trompeters Hannes Rux, das der Blockföte (Michael Form), genügend Raum zur Entfaltung lässt).
Die gute Einstimmung sorgt für Interpretation aus einem Guss, wie auch bei dem Konzert für zwei Cembali BWV 1061 nachzuhören ist. Das bestreiten Celine Frisch und Dirk Börner über weite Strecken als hellhöriges Duo, deren Kielflügel quasi zu einem Instrument verschmelzen, während die Streicher effektvoll interpunktieren.
Konzertmeister Pablo Valetti (Violine) bleibt bei seinen Soli in BWV 1041 stets erkennbar, lässt die Einsätze aber immer organisch aus dem Ensembleklang herauswachsen. Alle tragen und befeuern sich gegenseitig, die Musik pulst, swingt, tanzt - zur Freude des Hörers.

Georg Henkel