Reviews

Tardy Brothers

Bloodline

Info Musikrichtung: Road-Death-Metal VÖ: 20.03.2009 (Candlelight/Soulfood) Gesamtspielzeit: 38:29 Internet: tardybrothers.com

Hm... wer immer sich die Besetzungsliste der Tardy Brothers ansieht - also dem dürfte längst klar sein, in welche Richtung diese Scheibe mit dem poetischen Titel Bloodline laufen dürfte. Mal sehen: John Tardy vocals bei Obituary; sein Bruder Donald Tardy drums bei Obituary, aber auch schon mal die Sessio-drums bei Andrew W. K. (was ist aus dem eigentlich geworden?); Ralph Santolla, ebenfalls Obituary, aber auch schon bei Deicide gewesen; und Jerry Tidwell, schon vom Obituary-Vorgänger Executioner bekannt...

Dementsprechend erinnert Bloodline auch stark an die unvermeidlichen Obituary, wobei das bei dem Gesang von John Tardy auch nicht anders zu erwarten gewesen sein dürfte. Die Songs sind (bis auf "Deep Down") midtempo-Stücke, die im ersten Teil einen nicht zu überhörenden Einschlag in Richtung Rob Zombies Hellbilly Deluxe zeigen. Nett.
Daneben zeigen die Tardy Brothers weitere Anleihen beim Heavy Metal, so in Reinkultur bei "Scream Descendent". Bei dem Stück "Wired" schweben dann aber doch einige Fragezeichen über meinem Kopf angesichts einer recht offensichtlichen Heavy Metal-Ballade - egal, "Eternal Lies" klingt so schön nach 80er-Thrash, das macht dann alles wieder gut.

Was bleibt ist ein durchwachsener Eindruck. Die Scheibe Bloodline erweckt den Eindruck als hätten die Tardy Brothers mit Obituary entweder nicht genug zu tun oder aber einige ihrer Ideen und Einflüsse finden nicht den allgemeinen Zuspruch aller dort Beteiligten. Andererseits: Die Tardy Brothers klingen dermaßen nach der inzwischen einige Male genannten Band, dass wohl auch nur Freunde dieser Musik sich Bloodline zulegen werden.

Andreas Matena