Reviews
Feeling feline today
Info
Musikrichtung:
Alternative / Pop
VÖ: 27.02.2009 (Novoton / Soulfood) Gesamtspielzeit: 39:49 Internet: http://www.antennas.se |
Das gute und interessante Popmusik aus Schweden kommen kann, weiß man spätestens seit Abba. Und möglicherweise ist es an der Zeit, dies mal wieder zu unterstreichen. Der Dreier Antennas liefert mit seinem zweiten Album (das Debüt „Sins“ aus 2006 fand leider seinen Weg nicht auf meinen Tisch) ein modernes Alternative Pop Album ab, wie es sein sollte. Es beginnt mit dem etwas zickigen, von Gitarre und treibenden Schlagzeug getriebenen „The Collector“ an, das mit seinem flirrenden Refrain besticht. Hier zeigt sich schon die Stärke der Band, gute Songsstruktur, interessante Produktionsideen und dazu auch noch packende Beats. Mit Song zwei „Lies“ springt man dann gekonnt auf den Disko & 80er Jahre Revivalzug auf. Das hier ist das Stück, das die Sissor Sisters gern für Ihr neues Album geschrieben hätten. Treibender Diskobeat, blubbernde Elektronik und ein süchtig machender Gesang sowie ebenso süchtig machende Keyboardstrukturen. Das wird in „Cold Water Grave“ dann eine Spur langsamer fortgeführt. Hier bekommt man einen wundervoll, leicht melancholischen aber dennoch tanzbaren Song abgeliefert. Und so schwingt sich die Band durch ein leider nur knapp 40 Minuten langen Cocktail aus Beats, Keyboards, Gitarren und stampfenden Bässen, zeigen in „Look you in the eye“ das sie auch schrammeln können und trotzdem mit New Order ähnlichen Beats und Strukturen immer melodisch und poppig bleiben. Auch streben sie mal ins Lateinamerikanische ab. „Sinners Repent“ mit Syrtaki Sounds eröffneter Bossa Nova - Tangomix passt dank der Gesangsharmonien und dem einprägsamen Melodien trotz aller Verrücktheit auf dieses Album und genau an diese Stelle. „Upwardly Mobile“ stampft dann mit tiefen Beats zu diesen betörenden Sounds und Gesang durch dunkle und mächtige Gegenden, aber bleibt auch eingängig und sofort im Ohr.
Feeling feline today ist das interessanteste, spannendste und unterhaltsamste Popwerk, das ich seit dem Debüt der Guillemots „Through the windoespane“ zu hören bekommen habe. Dieses war zwar wesentlich verspielter und noch eine Spur verrückter, allerdings Schaffen die Antennas das, was den Guillemots mit Ihrem eher schwachen Zweitling Red nicht gelang: Sie schaffen aus einer Fülle an Melodie und Produktionsideen einen packenden 4 Minuten Popsong.
Empfehlenswert für jeden Fan anspruchsvoller Popmusik und den Fans der Debütalben der eben genannten Gulliemots ebenso wie der Scissor Sisters.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | The Collector | 2:56 |
2 | Lies | 2:30 |
3 | Cold Watery Grave | 3:48 |
4 | Pianola | 3:59 |
5 | Youngbloods | 3:13 |
6 | Media Training | 3:27 |
7 | Sinners Repent | 4:53 |
8 | Look You In The Eye | 3:09 |
9 | Upwardly Mobile | 3:23 |
10 | Big Fuss | 2:31 |
11 | Staring At The Ceiling | 6:00 |
Besetzung
Johnny Persson: Gesang & Instrumente
Henrik Westerholm: Gesang & Instrumente
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |